Short Cuts

The Rumour Not So Much A Rumour…

(METRO) Die stets untergepflügte Band Brinsley Schwarz minus Nick Löwe minus lan Gomm. Das Backing-Ensemble von Graham Parker, Frankie Miller und Carlene Carter auf eigenen Füßen mit einer appetitlichen Mischung aus Pubrock und Power-Pop, mit vielen guten Kompositionen und einer sehr soliden Mannschaftsleistung. 23 Tracks von zwei fast vergessenen LPs und Singles, inkl. unter dem Pseudonym The Duplicates. Völlig zeitlose Musik, auffallig unauffällig, wie man so sagt. 3,5

Udo Lindenberg

Das 1. Vermächtnis — 50 Songs aus 30 Jahren (POLYDOR/UNIVERSAL Umfassende Sammlung, unterteilt in drei Perioden. In den Siebzigern gab es ,Jonny Controlletti“, „Andrea Doria“, »Ich bin Rocker“, „Candle In The Wind“ und andere Putzigkeiten. Nach dem „Sonderzug“ verließ Lindenberg zwar nicht die schnodderige Lingo, aber die Zeit hängte ihn ab. Seit 1991 dominiert larmoyante Poesie wie „Unterm Säufermond“ und „Gott wenn es dich gibt“. Lindenberg, in seiner Mischung aus Blödsinn, Sozialgetue, Macho-Mist und Sentimentalität einzigartig, ist heute nur noch anwesend. Aber das ständig. Vielleicht ist das 1. auch schon das ganze Vermächtnis. 2,5

Ton Steine Scherben

Auswahl I — Klassiker und Raritäten (TELEFUNKEN/E ASTWEST) Früher war natürlich nicht alles besser, aber unter anderem die Musik. „Ich möchte so besoffen sein, dass ich alles nicht mehr seh“, schrie Rio Reiser in dem Großstadt-Blues „Warum geht es mir so dreckig“, aufgenommen in der TU-Mensa, Berlin, 1971. Dazu „Rauch Haus Song“, „Macht kaputt was euch kaputt macht“, „Wenn die Nacht am tiefsten…“ und „Keine Macht für niemand“. Bullen, Hausbesetzung, Krawall und die verfluchte Maloche fürs Kapital. Das Chaos war dann aufgebraucht; es war eine rührende, kaputte, erzromantische Zeit.4,0

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