Weezer

Als Weezer vor rund sieben Jahren mit ihrem von Fans liebevoll „das blaue Album“ genannten Erstling mitten in die Nachwehen der Grunge-Hysterie platzten, müssen sie auf die landläufige Musikszene wie eine Begegnung der dritten Art gewirkt haben. Larmoyant war gar nichts an den vier Stubenhockern, die allesamt aussahen wie Pfadfinder und Musik machten, als hätten sich die Beach Boys mit den Pixies zusammengetan. Das exzellente Album avancierte nicht nur

in Indie-Kreisen zum Klassiker, sondern erreichte vor allem durch das Video zu „Buddy Holly“, dem einzigen mediokren Stück auf JVeezpr“, die breite Masse.

„Pinkerton“, von Weezer-Kopf Rivers Cuomo wenig geliebt und vielerorts unterbewertet, war sogar noch besser, floppte aber aufgrund der fehlenden Hit-Single. Beachtlich für ein Album, das ausschließlich Hits beinhaltete.

Nach beinahe fünf Jahren Pause, in denen die Rückkehr der Kalifornier zwar stetig erhofft, aber kaum noch erwartet wurde, gibt es nun zehn neue Stücke, die klingen, als wären Weezer nie weg gewesen – und es auf die erstaunliche Spielzeit von ganzen 28 Minuten bringen. Das Cover der Platte ist diesmal grün statt blau, und warum sich den Kopf über einen Titel zerbrechen, wenn man das Kind gleich noch mal“#£e^er“nennen kann? Was sich einfaltig anhört, ist für Freunde des Quartetts nicht weniger als ein Fest, und das, obwohl die Band es erwartungsgemäß nicht ganz schafft, an die Finesse früherer Tage heranzureichen.

Doch was macht das schon, wenn man auch den neuen Stücken sofort anhört, dass sie sich, gleich „No One Else“ oder „Pink Triangle“, auch Jahre später nicht abnutzen werden: Das entspannte „Island In The Sun“, das gewohnt krachige „Simple Pages“ und der einen Hauch von Traurigkeit versprühende Schlusspunkt „O Girlfriend“ -nach Evergreens braucht man nicht lange zu suchen. Dem notorisch schüchternen Songwriter Rivers Cuomo scheinen sie auch weiterhin einfach so vor die Füße zu fallen. Naturgemäß wurde diesmal „Hash Pipe“ als Single auserkoren – das einzig schwache Stück inmitten eines immer euphorisierenden Freudentaumels.

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