Habib Koite & Bamada – Baro

Schönere Gitarren-Soli gibt es nicht zurzeit. Habib Koite aus Mali hat nun mal das Glück, recht umfassend gebildet zu sein: Als Bübchen lernte er von den Eltern den Umgang mit der sechssaitigen Buschharfe, später, auf der Kunstschule in der Hauptstadt Bamako, schafite er sich den Gitarren-Blues und die europäische Folklore drauf. Vorsprung durch Technik, am Ende triumphiert das Herz. Koite spielt immer das Richtige.

Live nimmt er die elektrische Gitarre dazu, auf der dritten Platte „Baro“ ist es ausschließlich die Ungestöpselte. Wenn die Band dann zwischendurch Pause macht und die gezupften Ornamente zu fremd schimmernden Ranken auswuchern dürfen, rückt selbst Koites Gesang in den Hintergrund. Dabei ist er ein Storyteller von Geburt an, der Sohn einer Griot-Familie aus dem malischen Musiker-Stamm. Ein paar alte Märchen hat er auch im Repertoire, sonst sind das Worksongs aus der Savanne und tagesaktuelle Reflexionen. Im Vielvölkerstaat Mali halten viele Habib Koite für einen komischen Kauz, weil er das mit den Traditionslinien locker sieht. Ans Auswandern in den Schmelztiegel Paris scheint er trotzdem nicht zu denken.

Dort und in den anderen Weltmusik-Zentren lieben sie ihn natürlich. Koite gilt als der große Popstar Malis, obwohl seine Musik zu gar nichts animieren will, unaufdringlich und angenehm kontemplativ klingt. Manchmal sogar ein wenig nach amerikanischer Westcoast Bis einen das sanft polyrhythmische Balafon daran erinnert, dass man mitten im SavannenSand hockt

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