Briskeby – Jeans For Onassis

Dass Briskeby als die norwegische Antwort auf Garbage gehandelt werden, kann eigentlich nur damit zu tun haben, dass die Frontmenschen dieser beiden Bands zufällig das gleiche Geschlecht aufweisen. Nicht, dass Sängerin Lise Karlsnes nicht ansehnlieh ausschauen würde und mitunter deutliche Worte finden könnte. „It’s me versus America, l declare war on behalf of Judy Garland, hey, let’s focus on family values and daddy’s new boyfriend, he’s into bonding, he’s into bondage“ – die erste Strophe des Album-Entrees „The Asphalt Beach“ macht durchaus ähnlich viel Appetit wie ein Blick in die finstere schottische Seele von Shirley Manson.

Dann folgt aber nur das übliche Lamento der Generation XYZ, von wegen: ,Jch glaube nicht, dass es etwas zu glauben gibt“ oder „Es gibt kein Leben außerhalb der Städte“. Verpackt in durchaus hitverdächtige, griffige Mainstream-Popmelodien, wirkt dieser skandinavische Sonntagnachmittagsnihilismus bestenfalls seltsam zumal das Quartett vor allem in „Electro Boy“ oder „Propaganda“ auch eine merkwürdige musikalische Vorliebe für 80er-Jahre-Sounds kultiviert. Dann klingen die bekennenden A-ha-Fans wie eine Mischung aus Pat Benatar und den Cranberries.

Handwerklich gut gemachte Stücke wie „Wide Awake“ oder,,Hey Harvey“ hätten vor 15 Jahren sicherlich nicht nur im Radio funktioniert, aber heute haben sie eine Halbwertszeit wie eine hoch toupierte Strähnchenfrisur.

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