Luna – Live

Der Langsamkeits-Magier Dean Wareham mit Band im Konzert Die Top-3-Sätze über das Objekt an sich: „Live-Alben sind so eine Sache.“ – „Live-Alben fangen nie richtig die Atmosphäre ein.“ – „Live-Alben sind überflüssig.“ Tendenziell gilt: Stimmt. Stimmt. Stimmt. Aber nicht immer. Nicht hier. Nicht bei Luna, dieser kleinen, feinen Band, die großartige Alben macht, aber auf der Bühne noch viel imposanter ist. Während sie in den vergangenen zehn Jahren im Studio immer wieder in eine andere Richtung experimentiert haben und Multitalent Justin Harwood (der inzwischen durch Britta Phillips ersetzt wurde) ein Dutzend Instrumente ausprobieren durfte, werden die Lieder auf der Bühne auf das Nötigste reduziert – und rühren gerade dadurch noch viel mehr. Man muss Dean Wareham nicht unbedingt sehen; weder Songs noch Stimme haben eine Optik nötig, im Gegenteil. Seine so genannte Performance ist ja sowieso nie eine: herumstehen, ein bisschen lächeln, am liebsten auf den Boden gucken. Schon in Ordnung, dass „Live“ keine DVD ist.

Luna sind zum Küssen besonders gut, schreibt Joe Levy im Booklet und hat natürlich Recht. Der fast zärtliche Gesang, die sanfte Instrumentierung, die leidenschaftlichen Songs – wer da keine Sehnsucht bekommt, der hat keine Ahnung von Romantik. Es braucht keine Kerzen, keine Rosen, keine Ringe. Es reicht, diese Version von JPup Tent“ zu hören:, Jf you want me to, I’m gonna cry you a river tonight.“ Es wird ein Meer. Und Luna sind auch ohne Küsse gut Sogar einen alten Galaxie 500-Song gönnt Wareham uns am Ende: „4th Of July“. Dafür fehlt leider der wunderbare „Slow Song“, der so sinnlich und sinnlos ist, und die herzige Coverversion von „Sweet Child O* Mine“. Aber, ach, man kann eben nie genug bekommen von dieser Band.

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