45 r.p.m
Starsailor Fever
Mercury Rev, anglisiert und kompositorisch aufgewertet. Das Orgelpfeifen legt sich wie Firnis über Piano-Kaskaden in Moll. „Riders On The Storni“ revisited, in sanftem Trab nur, ohne Doors-Paranoia. Und dazu singt James Walsh, gerade 20, Zeilen wie „Tremblin‘ down to my knee/ Fve got to leave the world behind me.“ Drei bemerkenswerte Tracks, mit denen die neue Konsens-Kapelle aus Englands Norden jeden Hype-Verdacht im Keim erstickt Den Sympathie-Kredit, der ihnen ftir ihren Moniker zusteht (ist „Starsailor“ doch eine der sperrigeren LPs von Tim Buckley) haben sie nicht nötig. Live agieren die Jungs bereits mit lässiger Präsenz, und diese Debüt-Single, wiewohl ursprünglich bloß als Demo aufgenommen, verspricht nicht weniger ab: Tbmorrow’s classic rock today. 4,0
Honeyrider California Dreams (DA M AGE D GOO DS>
Es ficht Honeyrider nicht an, dass ihre Vbkal-Abteüungnur mäßig ausgestattet ist Tapfer kämpft der Leadsänger gegen die Töne, die Band spielt das Stück „Ramones-Rehear* sals In Santa Monica“ und investiert dabei genug Charme, dass die Charade Spaß macht. Das Garagen-Cover von „Surfin‘ Safari“ auf der Rückseite ist ehrerbietig und nur unfreiwillig dilettantisch. Zu den geliebten Beach Boys verhaken sich Honeyrider ungefähr wie eine Ves-I pa zur Voyager. 3,5
The Strokes The Modern Age (rough trade)
Endlich: Eine Band aus New York City, die sich bewusst in die so große wie gefährliche Rock’n’Roll-Tradition des Big Bad Apple stellt, die Velvets verehrt, den Dolls dankt und Television verinnerlicht hat. Und die ihre Vorbilder auch musikalisch aufleben lässt, säurespritzend, laut, irreverent Der Strokes-Sänger höhnt wie Lou Reeds kleiner Bruder, die Rhythm Section bolzt. Modern? Immer. 4,0