Jazz
John Scofield
WorksForMe (verve/universal) Nach all den Groove-infizierten Jahren nun ein traditionsbewusst akustischer Sco: mit Kenny Garrett am Sax, dem alten Haudegen Billy Higgins ah Schlagzeuger, Christian McBride als Basser und dem derzeit beliebig beliebten Brad Mehldau am Flügel swingt John Scofield ohne Rückgriff auf die Standards des Jazz, dass nicht nur Fans des Gitarristen zustimmen werden: worksfor me, too. 4,0
Kurt Rosenwinke
TheNextStep (verve/universal) Auch auf der zweiten eigenen LP erinnert Rosenwinkel gelegentlich an Pat Metheny: schwebend, melodisch, im Detail voller Raffinesse. Auch Kurts Saxofonisten Mark Turner verdankt die atmosphärebetonte Musik eine Vielzahl solistischer Höhepunkte. for allem aber lässt der Gitarrensound Rosenwinkels immer wieder aufhorchen dank originellem Flageolett und unisono mitgesungenen Melodielinien. 4,0
Der Rote Bereich
Love Me Tender [»ci/eoeli „Sorglose Nichtbeachtung von konventionellen Jazzstrukturen“ (Linernotes von Marty Cook). „Franken global hat eine dunkle Farbe. Es fühlt sich langsam an, obwohl es nicht so ist“, so Gitarrist Frank Möbius. Und tatsächlich: So hören die sich an im roten Bereich. Haben jede Menge zu erzählen mit der Bassklarinette von Rudi Mahall und dem begnadeten Multi-Instrumentalisten John Schröder am Schlagzeug. „Chemischer Urlaub“ (ein Songtitel!) vom Mainstream und sowas kommt auf dem Umweg über Berlin aus Nürnberg im dunkelglobalen Franken! 4,0
JackyTerrasson
AParis… (Blue note/emd Kann „Plaisir DAmour“ grooven wie Gospel von Keith Jarrett? Taugen Chansons von Charles Trenet oder Jacques Brei als Grundlage für einen improvisationsfreudigen Pianisten? Absolut, wenn der Jacky Terrasson heißt, im Herzen Fronkreischs aufgewachsen ist und mit immerhin 13 Arrangements (und einer innigen Eigenkomposition) seinen radikalen Einfallsreichtum beweist, ohne auch nur einer wunderbaren Melodie Gewalt anzutun. Wenn sich dann noch ein Stefano di Battista (sax) oder Bireli Lagrene (g) von der inspiriertesten Seite zeigen, gibt’s 4,5