Vinyl von Wolfgang Doebeling
James Brown Prisoner Of Love
Unmittelbar nach „Live At The Apollo“ im Herbst 1963 veröffentlicht, ging der Studio-Schnellschuss „Prisoner Of Lore“seinerzeit unter, bevor der Godfather Of Soul Gelegenheit hatte, die LP zu promoten. Browns Label schob Anfang ’64 mit „Pure Dynamite: Live At The Royal“ eilig einen weiteren Konzertmitschnitt nach, drei weitere Studio-LPs folgten im Abstand von vier Monaten. „Prisoner“ barg keine Hits, ward bald vergessen. Leider, denn auch wenn die Famous Flames hier verhältnismäßig reserviert agieren, läuft Brown zu hitziger Höchstform auf. Insbesondere auf den dunklen, bedrohlich orchestrierten Balladen wie „Bewildered“ „nd „Waiting In Vain“. Eher absonderlich wirkt aus heutiger Sicht der letzte Track, ein etwas holp riger Jazz-Groove titeis „The Thing In G“, für den sich Brown, untypisch bescheiden, schon vorab entschuldigt. Er und seine Band seien „keine Jazz-Cats“, könnten der Versuchung aber nun mal nicht widerstehen. Nun ja, geschenkt. Ein Re-Relea.se, das mit ca. 20 Mark äußerst günstig ist, in Sachen Pressqualität allerdings auch sämtliche Wünsche oftenlässt. Dämlich, am falschen Ende zu sparen. In einer Zeit zudem, wo Audiophilie einen ungeahnten Aufschwung erlebt Nur für die Musik: 4,0
The Impressions
The Young Mods‘ Forgotten Story (CURTOM/CASTLE/SEOUEL) 15 Jahre alt war Curüs Mayfield, ab die Impressions 1957 gegründet wurden, und erst 27, als er zum letzten Mal mit dieser stilbildenden Soul-Formation ins Studio ging. Das Resultat war ein Konzeptalbum, das Maßstäbe setzte in Sachen Song-Ökonomie und neuem Understatement. Mit rund 25 Minuten ist die Spieldauer nicht gerade als ausufernd zu bezeichnen. Mayfield konzentriert die zehn Tracks aufs Wesentliche, ingeniös untermalt von den Meister-Arrangeuren Johnny Pate und Donny Hathaway. Gemessen am eher hölzernen Polit-Funk des 68er Albums „This Is My Country „geriet “ Story“ trotz botschaftsschwangerer,ja lehrstückhafter Lyrik zu einer subtil swingenden Abschiedsvorstellung. „People must prove to the people a better day is comin‘ for you and me“, schrieb Mayfield auf das Back-Cover. Und brach zur Solo-Karierre auf, deren erste Etappe,“Cttrtis“vom folgenden Jahr, stilistisch nahtlos ans finale Impressions-Werk anschließt 4,0