Afncando All Stars – Betece
Zweifellos werden auf Mensa-Festen die Sozialpädagoginnen hierzu ihre Seidentücher schwingen lassen. Was insofern völlig okay ist, als „Betece“ eine Tanzplatte ist und auch sein wilL Nur mit Exotismus und gutbrüderlichem One-World-Crossover hat das nichts zu tun, denn die Africando-Menschen bringen im Grunde nur das zusammen, was eh immer eins war: Kubaner und Amis haben den Salsa von afrikanischen Sklaven gelernt, jetzt spielt ihn auch der so genannte schwarze Kontinent wieder. Saba’s Coming home und findet ein frisch gemachtes Bettchen vor.
Also kommt die Musik per Re-Import aus Havanna und New ^brk (wo auch Joe Jackson den Salsa her hatte: „No one’s fussy, I’m a target“), Afro-Künstler singen dazu. Nach dem Prinzip hat Africando-Projektchef Boncana Maiga schon vier Platten gemacht, allerdings noch nie mit einem Social Club aus zwölf Sängern und fast ebenso vielen westafrikanischen Ecken.
Und da das Orchester relativ grade durchspielt, liegt der tatsächliche Reiz der Platte im vokalen Artenreichtum: Lokua Kanza aus dem Kongo mit freundlichem Timbre, der näselnde Hohepriester Medoune Diallo, Salif Keita bluesend und Hector Casanova als launischer Hedonist Einer nach dem anderen löst sich aus der Reihe, und öfters ruft einer „Africando!*‘ dazwischen, wie man anderen Orts „Wu-Tang“ skandiert.