Songs:Ohia – Ghost Tropic
Seine Jugend erlebte Jason Molina in einer Wohnwagensiedlung irgendwo in Ohio, wo er als Bassist in diversen Schülerbands Heavy Metal spielte. Seine erste Single unter dem Namen SongstOhia erschien hingegen auf dem Palace-Label und brachte ihm prompt den Rufeines talentierten Will-Oldham-Epigonen. Vom Stadion-Rock zum Einzelgängertum ist Molina seither unbeirrbar seinen Weg gegangen, wobei aus den alten Tagen nur seine leicht exzentrisch anmutende Eigenart geblieben ist, die Gitarre mit lediglich vier Saiten zu bespannen.
„Ghost Tropic“ ist bereits sein fünftes Album, wobei der Vorgänger „The Lioness“ noch nicht mal zwölf Monate alt ist Bei einer derart halsbrecherischen Produktivität werde er nach eigener Aussage „wahrscheinlich mit 30 ausgebrannt sein“ – aber das ist noch ein paar Jahre hin.
Das Prinzip, „meine Songs mit Musikern einzuspielen, mit denen ich sonst nicht zusammenspiele“, lässt ja auch keinen Stillstand zu. Von der letztjährigen Band ist allein Alasdair Roberts (Appendix Out) noch dabei. Neu sind die beiden Lullabye Of The Wbrking Gass-Mitglieder Mike Mogis und Shane Aspegren, doch vor allem sorgt die Abwesenheit seines langjährigen Drummers Geof Comings dafür, dass Molinas Songs hier in ganz anderem Licht erscheinen, denn im Gegensatz zum rockigen Sound der letzten Tour erscheint sein Stil aufs Mindeste reduziert.
So steht Molinas prägnante Stimme allein im Vordergrund und entwickelt auf dem fernöstlich arrangierten Blues „Lightning Risked It All“ sogleich ihren hypnotischen Bann spärliche Gitarren und bedächtige Percussion bilden dazu einen trefflichen Rahmen. „Put no limits on you / simply to live – that is my point“ singt er und formuliert damit das Credo dieser Platte.