The High Llamas – Buzzle Bee
Ein Abstieg in Raten. Die Debüt-LP „Gideon Gaye“ auf dem eigenen Alpaca-Label war ein melodisch süffiges, ja opulentes Wunderwerk aus anglisiertem Beach-Boys-Candyfloss und Van-Dyke-Parkscher Schwerelosigkeit. Die folgende Doppel-LP „Hawaii“ formulierte aus, begab sich indes schon auf den einen oder anderen Umweg. Ab Album drei fand man die Llamas nur noch auf Abwegen, ihr Leiter Sean O’Hagan verlor sich zwischen Knöpfen und Tastaturen, verlor den Song aus dem Blickfeld. Ambientes Genudel zu ambivalenter Lyrik.
„Buzzle Bee“ bringt weitere Reduktion auf Schleifen und schale Reime. O’Hagan und seine Mannen im Banne luftiger, laxer Soundtracks der späten Sechziger. Soft-Pornos und Lounge-Liebeleien. Entsprechend hager sind die Melodiefiguren, entsprechend artifiziell und anämisch die Arrangements. Zwei, drei Cuts führen ein, wenn auch subalternes, Eigenleben. „New Broadway“ bedient sich einer Art gebremsten Steely Dan-Funks, freilich ohne stilistische Konsequenz. Hier säuselt es brasilianisch, dort piepst und pupt es progressistisch. Dazwischen streut das Easy-Quartett ein paar halbgare „Nananas“ wie auf „Get Into The Galley Shop“, doch nicht etwa in Turtles-Manier oder sonstwie tough, sondern blutarm und gestelzt wie die meisten Cuts auf „Buzzle Bee“. Gut immerhin, dass das Album mit knapp 40 Minuten Spielzeit nicht ausufert. Gut auch, dass es auf dem Stereolab-Label erscheint. Da weiß man dann schon, was einen erwartet: das musikalische Äquivalent von Kamillentee mit Sacharin, in einer formschönen, apart gestylten, pastellfarbenen Tasse.