Sub7en
Ein interessantes Debüt von Nicht-Debütanden. Denn alle haben sie schon einmal gedient unter „Peavey“ Wagner, dem Chefpiloten der Melodic-Metal-Schubrakete Rage, mit der Wagner noch viel erfolgreicher sein könnte, wenn sein Englisch nicht so furchtbar teutsch wäre – aber das nur nebenbei.
Sub7evens Frontman Daniel Wirte hört man seine Herkunft mitunter zwar auch an, aber seine Phrasierungen klingen denn schon eher nach Downtown Seattle – und vor allem in den härteren Stücken nach bester Eddie-Vedder-Schule. Ein aufrechter Leidensmann auch er, der sich mit den Unbilden dieses Daseins nicht so einfach abfinden mag und der trotz Major-Deal eine gewisse Independent-Attitüde an den Tag legt, die ihm ganz gut steht. Musikalisch zeigt sich das Quintett so modern und international, wie man es von Rage-Apostaten eigentlich nicht erwarten konnte. Wildes Hardrock-Feuer lodert da auf, entfacht von zwei Rhythmus-Gitarren, die wirklich einmal den Namen verdienen. Sven Fischer und Christos Efthimiadis, diese beiden Riff-Mulis, gehen einer geregelten, knochentrockenen Akkord-Arbeit nach.
Heruntergekühlt und rationalisiert wird der Metal-Furor dann durch den steten Festplatten-Einsatz. Hier ein bisschen Techno-Firlefanz, da ein paar HipHop-Loops, und die Industrial-Sounds wollen auch schön harmonieren mit dem ohnehin ziemlich kalkuliert-maschinenhaften Riffing. Ein übriges tun die geschniegelte Produktion und das hörbare Bemühen, auf dem Melodiesektor so etwas wie Eingängigkeit herzustellen. Alles in allem macht das einen runden und kompakten Eindruck.