Vinyl

Cream– Goodbye (Simply Vinyl)

Das Trio aus Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker, im Swinging London des Jahres 1966 als Supergroup gelauncht und drei Jahre später bereits implodiert, hatte etliche Talente. Songschreiben und Studioarbeit gehörten nicht dazu. „Goodbye“ erschien posthum, ähnlich wie die Beatles-Nachgeburt „Let It Be“, und war wie diese ein Patchwork aus Exzellenz und Redundanz. Mit Abstand bester Track ist „Badge“, ein popmusikalischer Glücksfall, bei dem die Begabungen Claptons und George Harrisons konvergieren. Creams Abschiedsgeschenk an die Singles-Charts. Dazu gibt’s das fast so famose „Anyone For Tennis“, ebenfalls eine 45, Klotz-Rock von Jack Bruce, und viel Dideldudeldum, einiges davon live und so schnell vergessen wie Eric Claptons Nachfolge-Formation Blind Faith, noch eine „Supergruppe“ ohne Fortune. 3,0

Abba – Arrival (Simply Vinyl)

War Cream ein selbst ernannter, aber schlecht beratener Album-Act, dessen dauerhafteste Beiträge zum Pop-Geschehen sämtlich auf Singles erschienen, waren Abba die ultimative Singles-Band der Siebziger, deren LPs nur brettlatschten, was doch im 45-Idiom so prächtig auf den Punkt gebracht wurde. „Arrival“, ihr viertes Album, leidet noch am wenigsten an dieser Zweitverwertungs-Malaise, doch auch hier funktionieren die Non-Hits bloß als unterhaltsames Füllermaterial und halten keinen Vergleich aus mit dem hier vertretenen Fünf-Sterne-Geniestreich „Knowing Me, Knowing You“ . Ein Gemischtwarenangebot, so emblematisch wie erratisch. 3,0

Dire Straits – Sultans Of Swing (Simply vinyl)

Dasselbe gilt fraglos auch für diese fälschlicherweise „The Very Best Of “ untertitelte Hit-Compilation. Wie sonst nur die Beatles und Abba werkelten Dire Straits erfolgreich im Paternoster des Pop, waren mal on top wie etwa mit dem fulminanten Title-Track und allerersten Hit, nur um wenig später im Parterre den Populismus mit Superseichtem zu bedienen. Man vergleiche dazu das melodisch, lyrisch wie dramaturgisch glänzende „Romeo And Juliet“ mit der plumpen Kirmes-Nölnummer „Money For Nothing“. Wie alles auf Simply Vinyl schwingen auch die Straits in 180g-Pressung und klanglich exquisit. 3,0

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