Matthew Good Band – Beautiful Midnight :: Pathos und Wut: ein Schwarzseher verfasst launige Manifeste
Wer zum Teufel ist eigentlich Matthew Good? Will man diese Frage einer Antwort näherbringen, so empfiehlt es sich, einen Blick auf die bandeigene Homepage zu werfen und den Klick auf das Link „Manifestos“ zu tätigen. Wohl sortiert findet man hier Goods Abhandlungen über den großen Witz, der sich das Leben nennt Good ist Zyniker, ein unbeirrter Prediger des Offensichtlichen, Provokateur der Lebensfrohen. Die Dinge sind so, wie sie sind. Eben meistens schlecht. Na und?
„Beautiful Midnight“ ist das bereits dritte Album der Matthew Good Band, aber das erste, das den Sprung über den großen Teich macht. Für den Sound ist wieder Warne Livesey (Midnight O3, Talk Talk) verantwortlich, der schon beim Vorgänger “ Underdogs“, dem Platin-Erfolg in ihrer Heimat Kanada, seine Finger im Spiel hatte. Auf Erfolgskurs soll weiter gesegelt werden: der solide Rock zum einen, die subtilen, feinen Klänge eines Schmachtfetzens zum anderen. Der Vergleich mit Bands wie Live oder Matchbox Twenty drängt sich auf – ein wenig Pathos hier, ein wenig Wut dort. Doch die Ironie teilt sich beim Studieren der Texte mit. So ist das Resümee von „Boy And His Machine Gun“ von etwas nüchterner Natur: „So fuck you and your principles, and fuck whatever made me, perhaps you think I’m evil, what does it matter if we’re crazy?“. Littleton bleibt weiterhin in unseren Köpfen. Zum Glück ohne Moralin.
Und selbst im potenziellen Hit „Hello Time Bomb“ bleibt uns die Präsenz des Satanischen nicht vorenthalten. „If life’s for die livid, check me tomorrow, well see if I’m emperor, my devil’s on sugar smacks, down at the radio shack.“ Mephisto zieht seine Kreise, böse grinsend, laut lachend. Der Geist, der stets verneint. Wer sind Sie, Matdiew Good?