Brian Blade Fellowship – Perceptual :: Be positive – ohne peinliche Platitüden: Hymnen und Schönklang
Für das Debüt seiner Fellowship holte sich der Schlagzeuger Brian Blade – einst mit Bob Dylan, Joni Mitchell und Emmylou Harris auf Tour oder im Studio, aber auch in der Band des Jazz-Saxofonisten Joshua Redman geschätzt – Daniel Lanois als Produzenten und spielte die wohl erste Blue Note-CD ein, auf der eine Pedal Steel Guitar zu hören war. Auch „Perceptual“ hat das Padios von Hymnen, die heilsam wirken wollen. Be positive, ohne deswegen in allzu deutliche Platitüden zu verfallen: Pat Metheny hat es vorgemacht, und die Klanglandschaften der zu vier Siebtem schwarzen Bruderschaft können jederzeit mithalten. Da kommt Lanois‘ wohliger Gesamtklang gerade recht Statt von weltweit Ethnischem von Americana inspiriert, hypnotisieren sie durch den Eindruck von Weite, beschwören sie durch Ruhe und sanfte Nuancen. Durchaus nicht kraftloser Impressionismus vom Schlagzeug, gleich zwei auf Atmosphäre statt Technik verpflichtete Saxofbnisten (Myron Waiden klingt zuweilen etwas trötig). Noch wichtiger für solche nicht dem Jazz-Klang unterjochte Musik: die Gitarren von Kurt Rosenwinkel und Dave Easly oder ein kurzer Auftritt von Joni Mitchell, bei dem ausnahmsweise die Worte zur Nebensache werden irgend etwas down-to-earth-mäiges inklusive „baby crying“. Fast zu bodenständig schön.