John Lee Hooker – The Definitive Collection :: Endlich eine Sammlung mit den wirklichen Perlen des Blues-Methusalems

Top-Job, Neil Slaven! Seine Titelauswahl und -reihung, ein kleines, aber feines Booklet – hier wurde alles richtig gemacht; eine echte Wohltat, gemessen an den Bergen kenntnisarm vergurkter Compilations, die seit Jahrzehnten kursieren. Niemand will an den wunderbaren Hooker-Originalen aus den Endvierzigern auf dem Modern-Label rühren. Doch zur wahren Hochform lief der Blues-Meister vielleicht erst während seiner Vfee-Jay-Zeit auf (1955 bis Mitte der 60er Jahre), und das nicht zuletzt wegen seiner endlich stabileren Begleit-Crews, zu denen unter anderen auch der große Jimmy Reed (Harmonika), Eddie Taylor (Gitarre), Frankie Bradford (Piano) und Drummer Tom Whitehead gehörten.

Die 24 Titel der wohl wirklich definitiven Kollektion stammen aus den Vee-Jay-Sessions, Erste unter Gleichen sind „I’m In The Mood“, „Dimples“, „Crawlin‘ Kingsnake“, „Boom Boom“, „I’m Mad Again“, „Boogie Chillin“, „It Serves Me Right To Suffer“ und „Don’t Look Back“. Gewiss kein Zufall, dass sich Legionen weißer englischer R&B-Bands (Animals, Yardbirds, Them, The Pretty Things etc.) immer wieder mit wachsender Begeisterung aus dem gar unerschöpflichen Hooker-Fundus bedienten. Klanglich wurden nicht sämtliche Altertumsspuren getilgt – gar nicht so verkehrt, denn der brüchige, knarzige Maestro im Designer-Sound? Wohl besser nicht.

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