alternativen :: VON MICHAEL RUFF
Glimc Internal Wrangler (DOmino/zomba) Schon der Kindergarten-Rockabilly der Vorab-Single „The Return OfEvil Bill“ sorgte für Verblüffung, und nun setzen die Briten mit ihrem ersten Vollzeit-Album neue Maßstäbe für unbekümmerten Umgang mit Musikstilen. Im Gegensatz zur Beta Band rühren sie aber nicht alles wahllos zusammen, sondern achten streng darauf, das die Songs in der Form maximal abgespeckter Gerippe bleiben. Was bei oberflächlichem Hören kindlich-naiv wirkt, ist der gelungene Versuch, die verschiedensten Einflüsse in gänzlich individuellem Sound zu präsentieren.
4,0
Pedro The Lion
Winners Never Quit (JADE TREE /CARGO) David Bazan ist ein Einzelgänger, der mit der Musik von Sebadoh, Lemonheads und Pavement aufgewachsen ist. Zu ihren Platten lernte er Gitarre, Bass und Schlagzeug und spielt seine Songs seither im Alleingang ein – nicht etwa per Mausklick, sondern per Hand! Sein Gesang erinnert noch immer an Evan Dando, doch stilistisch hat er sich Journey To The End O( The Night von seinen Vorbildern weitgehend frei gemacht. Gut so, denn der Mann hat Talent. 3,5
Mekons
(QUARTERSTICK/CARGO) 1977 in Leeds gegründet, eröffnen die verdienten Veteranen ihr x-tes Album mit einer gefühlvollen Ballade, deren hymnischer Schwermut den Grundton der gesamten Platte bestimmt. Zwei Jahre nach dem urkomischen Sex-Album „Me “ ist die Band wieder dort angekommen, wo sie sich am wohlsten fühlt und auch die größten Momente hatte: in der leisen Melancholie, umweht vom Hauch des Scheiterns, doch stets träumend von einer besseren Welt Herzzerreißend. 4,0
The Dylan Group
Ur-klangSearch -bubblecore/efa) Vibraphorust Dylan Cristy hat sein experimentelles Duo zu einem schlagkräftigen Quartett ausgebaut, das virtuos zwischen Jazz, Dub, trendigen Beats und Gamelan-Elementen zu changieren versteht Die filigrane Energie ihrer Live-Auftritte kommt hier sehr gut zum Ausdruck, aber der scheppernde Schlagzeugsound trübt das Hörvergnügen doch erheblich. Mit Punktabzug: 3,0
Andre Williams BlackGodfather (in the red/indigoi
The Delta 72
000 IIOUCH S GO/EFA) Zweimal Partymucke im uralten Stil: Kaum wieder entdeckt, kommt Williams, der Altmeister des Stripperkneipen-Pop, gleich mehrfach in die Plattenläden. Auf diesen Alben lässt er sich von jungen Wilden wie Jon Spencer’s Blues Explosion, The Oblivtans und Cheater Slicks begleiten, die seinen geballten Weisheiten in Sachen Rhythm & Blues und Weiberärschen nur mit aller Begeisterung zunicken können. 3,0
Sicher ein Entertainer der Extraklasse, doch bei allem Respekt schneiden D ’72 im direkten Vergleich besser ab. Das US-Quartett hat sich zu einer Groove-Maschine ohne Bremspedal entwickelt und liefert ein Fest für Freunde wühlender Hammond-Orgeln und Wah-Wah-Gitarren mit einem ekstatischen Schuss Gospel obendrauf. Total retro, aber in der zeitlosen Version. 4,0
SmRopas (Pcrishable /Cargo) Trotz dreier Alben auf SubPop blieben Red Red Meat immer nur Geheimtip. Das Ex-Mitglied Tim Hurley bleibt mit neuer Band der Linie treu und produziert eine stimmige Mischung aus meditativen, Country-inspirierten Songs und Soundtrack-Elementen, die den Hörer mit leiser Intensität in geisterhafte Landschaften entfuhrt – als hätten Calexico gemeinsam mit Will Oldham am falschen Kaktus genagt 4,0
JunePanic
Horror Vacui (SECRETIY C A N AD I A N/C A RG O) Dieser Mann hat seit 1990 sage und schreibe zehn CDs gemacht und es trotzdem geschafft, völlig unbekannt zu bleiben. Audi eine Leistung! Diese ist die erste mit fester Begleitband und zeigt ihn als Songwriter auf den Spuren von Buckley, Hardin und dem Folk-Rock der Sechziger. 3,5