The Aluminium Group – „Introducing…“ :: Nach drei Platten in den USA wird der Lounge-Pop jetzt exportiert
Über The Aluminium Group aus Chicago wird schon länger geredet Wenn schon nicht hier, dann doch zumindest in den USA, wo das Kollektiv um die Songschreiber Frank und John Navin bereits drei Alben (unter Mitwirkung von Jim O‘ Rourke und
anderen illustren Gästen) veröffentlicht und Vergleiche mit The Association, den Carpenters und, ja, sogar Burt Bacharach evoziert hat.
Zuviel der Ehre, mag man denken, doch auf „…Introducing“, einer Zusammenstellung ihrer schönsten Weben, wird der Nachweis erbracht, dass nicht so falsch sein kann, was man sich verstohlen erzählt. Schon die Arrangements im betörenden „Chocolates“ gemahnen tatsächlich an Bacharach, während der entrückte Gesangjenem von Stuart Murdoch nicht allzu fern ist, dem Mann, der mit Belle And Sebastian Zartheit und Zerbrechlichkeit einen neuen Namen gab. „Am I bringing you down, when I’m bringing you candy/ All I want is the best for you tonight“ heißt es dann, und man ist verzaubert.
Es wird aber auch alles aufgefahren, was das Herz begehrt: Hörner, Streicher und Bläser jeglicher Couleur und subtile Elektronik-Spielereien im Stile des letzen High Llamas-Albums, „Snowbug“. Wenn Amy Warren im besonders eingängigen „Paperback“ die lead vocals übernimmt, ist die Gefahr einer Überzuckerung zwar am größten, doch auch die Stärke der Aluminium Group am offensichtlichsten, diese Klippen gekonnt zu umschiffen. Was zeigt, dass sie sich mit ihren Labelmates, den Pearlfishers, in guter Gesellschaft befinden.
Gerade die famosen Songs von „Piano“ erstrahlen in Schönheit und dokumentieren, dass hier zwar viel zitiert, nicht aber kopiert wird. Und wenn man bei den ersten Takten von „Byzantium“ die Augen schließt, glaubt man, Paddy McAloon über unerwiderte Liebe singen zu hören.