Joseph Arthur
Come To Where I’m From
Vielleicht der begabteste Vertreter der jüngsten Songwriter-Generation
Der Wahl-New Yorker (geboren in Ohio, aufgewachsen in Georgia) scheint auch mit seiner dritten Veröffentlichung noch immer den Erwartungen gerecht zu werden, die auch an diverse andere junge Männer seiner Generation geknüpft wurden. Während Leute wie Dan Bern, Tommy Keene und Jude offenbar nicht nur erfolgsmäßig stagnieren, bringt Arthur weiterhin interessante und durchaus originelle Werke unters Volk, die zum Glück nicht allein bei der Kritik Anklang finden.
Ein wenig Dylan und Young hier (besonders deutlich zu hören beim zweiten Song, „Ashes Everywhere“), und jede Menge Beck-, Cobain- und Corgan-„Unplugged“-Feeling bei den Songstrukturen und der Instrumentation, sowie reichlich Leonard-Cohen-Inspiration bei den Texten und beim Gesang sind nun auf „Come To Where I’m From“ auszumachen. Trotz all dieser Vergleiche und recht eindeutiger Quellen dürfte es wohl allerdings niemanden geben, der so aktuell wie der 28-Jährige klingt. Sein Gitarrenspiel ist ebenso unorthodox wie interessant. Sein Einsatz von Loops und
anderen technischen Effekten ist hilfreich und ungewöhnlich, wirkt aber nie übertrieben und scheint nie zum reinen Selbstzweck zu verkommen. Beim klassischen Mundharmonika-Spiel schimmern seine Wurzeln mehr als nur ein wenig durch – und auch der unbekümmert, nölige Gesang, lässt die Guthrie-Dylan-Schule erkennen.
Joseph Arthur ist der vielleicht hoffnungsvollste Songschreiber der Post-Elliott-Smith-Phase.