jazz

VON KLAUS VON SECKENDORFF OmarSosa Bembön (s k i p / e d e l ) Mit seiner „Roots Trilogy“ hat sich der Pianist Omar Sosa als spannendste Neuanpflanzung auf dem heftig beackerten Feld des Latin-Jazz erwiesen. Beim Finale „Bembon“ riskiert er einen fulminanten Mix aus ecuadorianischen Gesängen, Rap, kubanischen Rhythmen, Streicher- oder Bläsersatz und oft sehr freier Klavierimprovisation. Ob Soul oder Klassik: Sosa bewegt sich mit größter Selbstverständlichkeit in den unterschiedlichsten musikalischen Welten, die er zu einem faszinierenden Teppich ohne gängige Muster verwebt 4,0

EnemiesofEnergy (vervei Souverän, wie die Kollegen Scofield und Metheny Kurt Rosenwinkel preisen. Der überrascht nach langen Jahren in den Bands von Paul Motian oder Joshua Redman mit dem eigenständigsten Gitarrendebüt seit langem. Intensives Nachdenken mündete in ein wunderbar organisches Konzept, das manchmal wirkt, als wolle er mit brasilianisch inspirierter Lockerheit Anflüge von M-Base-Sperrigkeit läutern. Kompromisslos setzt er dabei auf eigenwillige Unisono-Gesänge. Symbiotisch umspielt Rosenwinkel die Sax-Linien von Mark Turner. Selbst Abstraktes lässt hier nicht kalt, auch schräge Melodien entwickeln Ohrwurmqualität. 4,0

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Hall and Hill: Gleich mit zwei Legenden der Sixties hat sich Greg Osby zusammengetan – mit dem Gitarristenjim Hall und dem mangels Präsenz oft unterschätzten Pianisten Andrew Hill. Letzterer schafft mit seiner Rhythmusauffassung einen produktiven Gegenpol zu Osbys M-Base-Vergangenheit. Die spielt trotz Gary Thomas als zweitem Saxofonisten und Terri Lyne Carrington am Schlagzeug keine Hauptrolle. Gary Thomas überrascht vielmehr mit feinsinnigen Flötensätzen. Selbst Fats Wallers Jitterbug Waltz“ klingt hier zeitgenössisch – ohne jede forcierte Originalität. 4,0

Abdullah Ibrahim CapeTownRevisited (ENJA ‚ EDEL Zumeist altvertraute Songs, nach der orchestralen „African Suite“ diesmal wieder im gewohnten Klaviertrio-Gewand. Hört sich nett an, aber wann tut sich denn wohl mal Neues unten in Cape Town?3,0