reggae :: VON MATHIAS MÜNCHOW Cornell Campbell IShall Not Remove 1975-80 (BLOOD 8. FIRE/INDIGO)
Als Veteran jamaikanischer Musik lag Cornell Campbeils erste Plattenaufnahme schon über 13 Jahre zurück, als die ältesten Songs dieser von Steve Barrow zusammengestellten CD aufgenommen wurden. Bis er mit Bunny Lee zusammenzuarbeiten begann, hatte er schon solo, zu zweit oder im Trio für die maßgeblichen Produzenten der Zeit gesungen. 1973/74 kam für ihn der Durchbruch. Bereits 1975 trat er in einer Reihe mit 3 Striker Lee’s Stars Johnny Clarke und John Holt der Herausforderung des noch jungen Channel One Studios entgegen. Irgendjemand hat den Style, das Schlagzeug aufzunehmen, den Bunny Lee um 1975 bevorzugte und von King Tubby verschärfen ließ, flying cymbals genannt (hat sich nicht durchgesetzt). Zischende Becken wurden schnell sein Markenzeichen. Gute Beispiele dafür sind das Titelstück, die Gorgon-Versions und „Dance In A Greenwich Farm“. Die klare Falsettstimme des Sängers harmoniert perfekt mit den rumpelnden Bässen Robbie Shakespeare als Mitglied der Agrovators. Fast alle Stücke sind als Maxi-Fassung auf dieser CD enthalten. 5,0
Ranking Joe Armageddon Time – m 1 o / e f a ) Entgegen der Behauptung im Info, die Stücke dieser Compilation wären bisher unveröffentlicht, war der überwiegende Teil davon nicht schwer erhältlich: 10 derl7Tracks erschienen 1981/82 auf den LPs „Showcase“ (Tad’s) und „Armageddon“ (Kingdom). Heute kann man sich allerdings glücklich schätzen, wenn man sie noch bekommt Ranking Joe ist nicht nur legendär als „Sing Jay“, der bei U. Roy lernte, sondern auch als Produzent von mehr als einem Dutzend LPs. Rub-A-Dub – dumpf walzende Bässe, spärlich instrumentierte Rhythms – war sein Metier. Besonders zu danken ist ihm die Auffrischung alter HarryJ.-Tunes wie „Cuss Cuss“: Er nahm die alten, im Studio One aufgenommenen Tracks, verpasste dem Klang mehr Brillanz und ließ die Musik von King Tubby und Jah Screw neu abmischen. Abgesehen von ihm selbst sangen Reggae-Urgesteine wie Dennis Brown, Sugar Minott oder Horace Andy ihre Versionen. Diese von ihm selbst getoastete CD ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Würdigung des Rub-A-Dub, der 1979 aufkam und seit 1980 bestimmend war. Das Booklet ist mies: fünf Zeilen Text 4,0
Diverse
PhilPrattThind SPRESSURE 5OUNDS/EF») Phil Pratt ist einer der am wenigsten bekannten Produzenten Jamaikas. Und doch ist sein Einfluss auf die Musikszene in den 70er Jahren nicht zu unterschätzen. Bevor er Ende der 60er Jahre sein eigenes Label Sunshot gründete, hatte er schon für verschiedene Produzenten Singles aufgenommen. Schon mit seinen ersten Produktionen wie „Sweet Song For My Baby“ (1968) machte er klar, dass mit ihm zu rechnen sei. Schnell gelang es ihm, bekannte Sänger wie Ken Boothe oder Horace Andy für sein Label zu gewinnen. Andere Sänger wie AI Campbell nahm er als erster mit ins Studio. Die CD enthält nw roots von den Heptones, Big Youth, Dillinger u.a., aufgenommen bei Randy s Channel One und Black Ark. 4,0
Rod Taylor
EthiopianKings 1975-80 (pmate/Efm Großer Sänger, aber fast vergessen. Seit 1973 sang er im Trio The Aliens, zog mit Sugar Minott und Barry Brown um die Ecken. Ab 1975 brachte er als Solist Singles heraus, zwischen 1978 und 1981/82 erschienen tonnenweise grandiose Lieder von ihm, produziert von den führenden Produzenten der Zeit Spätestens nach der von Greensleeves international vertriebenen LP „Where h ¥>«r Um Mmhnd“ (1989) wäre eine knackige Karriere zwingend gewesen. Doch es kam anders. Im Booklet dieser CD, die erstmals einen Überblick über sein Werk gibt, wird als Grund für seinen Rückzug vom Musikgeschäft angegeben, dass er einfach mal eine Pause brauchte und Ackerbau betreiben wollte. Gut Kann sein, aber: Nachdem Bob Marley 1981 ge-‚ starben war und kurz darauf die konservative JLP die Wahlen gewonnen hatte, hatten viele Jamaika verlassen oder sich in die Hügel begeben. Roots war nicht mehr angesagt. Erst 1989 tauchte Taylor wieder auf. 5,0