Pantera :: Reinventing The Steel
Den Stahl nicht neu erfunden, aber wieder auf dem richtigen Weg Pantera gehörten schon immer zur Abteilung „Gnadenlos“, aber mit dem neuen Album kommen sie nach Jahren des ziellosen Gebretters endlich wieder an einen Punkt in ihrer Karriere, an dem sie rohen Kräfte sinnvoller walten lassen. Stritt das Quartett um Phil Anselmo auf „Far Beyond Driven“ und „Great Southern Trendkill“ mehr um Rekorde in Brutalitätsgraden denn um Originalität oder gar Hörbarkeit, so lässt es nach einer etwas längeren Album-Pause die Song-Idee über den Sound-Einfall triumphieren.
Alle Damen und Herren, für die die Toleranz-Latte bei harten Klängen flach angebracht ist, dürfen schon jetzt zur nächsten Rezension übergehen. Hier ist schließlich von einer Art Sound
die Rede, von dessen Intensität und schierer Gewalt bei Erfindung des Hardrock noch kein Mensch etwas erahnen konnte. Wer aber keine Angst vor bis aufs Äußerste malträtierten Instrumenten und deutlichen Pforten hat, der sollte sich einmal Stücke wie „Revolution Is My Name“ oder „Yesterday Don’t Mean Shit“ zu Gemüte fuhren. So kraftvoll und dennoch kontrolliert klingen vier Männer in den Dreißigern, die gemerkt haben, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, am Fiesesten, Gemeinsten oder Heftigsten zu sein, um ihre Hörer zu erreichen. Geschwindigkeit und Härte schaffen nicht unbedingt mehr Power und Ausdruckskraft Mit „Re-Inrenting The Steel“ haben die Texaner den Metal zwar nicht neu erfunden, erfreulicherweise kehren sie jedoch zu ihren kreativen Hochzeiten von “ Cowboys Front Hell „zurück. Dieser Erfolg ist um so angenehmer, da Pantera weder das genannte Werk von 1990 kopieren, noch sich gar plump an Nachgewachsene wie Korn oder Limp Bizkit anhängen mussten. Der Stahl muss immerhin kein zweites Mal erfunden werden. Pantera reicht.