Arktis – More Arktis Tapes :: Zwei deutsche Siebziger-Kapellen aus dem Rückraum der Popularität

Kein Reissue-Label versorgt die Prog-Rock-Fans so umfassend mit immer neuen, immer obskureren Ausgrabungen aus den deutschen Landen. Bands wie Arktis und Prom stehen – wie knapp drei Dutzend Combos zuvor – für experimentierfreudigen, gern ausschweifenden Gitarrenoder Orgelrock der 70er Jahre. Damals wie heute gern ignoriert, stehen sie dennoch für eine nicht wegzuspöttelnde Strömung („Kiffer-Rock“).

Auch Prom und Arktis bewegen sich zwischen straffen Kraft-Tracks und selbstverliebten, schleifenartigen Endlos-Exkursionen. Sicher nicht jedermanns Geschmack, doch mit unbestreitbaren Qualitäten im solistischen Bereich. Vinyl-Originale (von Proms „Fooled Again“ wurden – belegte – 78 Exemplare ausgeliefert) sind heute kaum noch zu finden bzw. zu bezahlen; Berechtigung genug für ein Provider-Label wie Garden Of Delights, das seine Interessenten überdies mit einer schlichten, aber stets sorgfaltigen Aufmachung ihrer CDs versorgt. Ein Gedanke drängt sich bei wachsendem Repertoire dieser Provenienz auf: Die Info-Texte und Fotos wären – in Heftform zusammengefasst – als kleines Lexikon der Obskuritäten hoch willkommen. Da musste es doch den einen oder anderen Hippie geben, der die Merkwürdigkeiten der Zeit gern rekapituliert.

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