Linda Ronstadt – Box Set :: Nicht immer gut beraten: eine Auswahl aus drei Dutzend Alben

Mit knapp drei Dutzend LPs seit ihren Anfangen als Sängerin der Stone Poneys war Linda Ronstadt weit produktiver als die Kollegin Emmylou Harris. Aber im Gegensatz zu dieser hat sie im Lauf der 33 Jahre allenfalls eine knappe Handvoll hervorragender Platten veröffentlicht – und an zwei davon war besagte Emmylou beteiligt. Selbst bei ihren besten Solo-LPs durfte man gelegentlich rätseln, wieso sie sich unbedingt an die Interpretation bestimmter Vorlagen wagen musste. So originell vor einigen Jahren die Idee war, „We Will Rock You“ acapella ab Lullabye zu singen, so abwegig war der Ehrgeiz, Tracy Nelsons „Down So Low“-Blues, den Motown-Klassiker „Heat Wave“, Ry Cooders „Tattier“ oder Jagger/Richards‘ „Tumbling Dice“ aufzunehmen.

Zu ihren brillantesten Aufnahmen zählen allemal die von klassischen Torch- und Country-Songs („I Never Will Marry“) sowie die Duett- und Trio-Aufnahmen mit hochkarätigen Sangestalenten. Nicht die von ihr handverlesenen Soloaufnahmen sind unter dem Strich die überzeugendsten, sondern die des dritten, „Collaborations“ betitelten Plättchens.

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