Rosie & The Originals – The Best Of :: One Hit Wonder obskur: die Autorin des Klassikers „Angel Baby“

Unter den vielen legendären „teenage angst“-Balladen der späten 50er und frühen 60er Jahre war „Angel Baby“ ein so herzergreifendes Statement, dass John Lennon es in einem „Life“-Interview 1969 als einen seiner absoluten Lieblingssongs bezeichnete. (Dass seine 1973 aufgenommene Cover-Version im Übrigen derzeit auf keinem einzigen Lennon-Album käuflich ist, grenzt schon wieder ans Absurde.) Ein „one hit wonder“-Phänomen der Pop-Historie, hat „Angel Baby“ eine jener Geschichten, derentwegen man die Musikindustrie als „Haifischbranche“ zu bezeichnen pflegte.

Aufgenommen hatte das die 15-jährige Rosalie Hamlin während der Schulferien im August 1960 mit einer Teenie-Amateurband aus San Diego. Die Rechte an dem Song erwarben zwei berüchtigte Figuren der Industrie: der in den Payola-Skandal verstrickte DJ Alan Freed und der mit der Mafia in Verbindung gebrachte Roulette Records-Boss Morris Levy. Als die Single auf einem winzigen Label erschien und trotzdem binnen weniger Wochen auf Platz 5 der Hitparade kam, wurde nicht Rosie Hamlin, sondern Gitarrist David Ponci als Komponist genannt Und obwohlJackie Wilsons cleverer Manager Nat Tarnopol die Band unter seine Fittiche nahm und ihr einen Vertrag mit dem international vertriebenen Brunswick-Label verschaffte, wurde dann die Folge-Single „Lonely Blue Nights“ unerklärlicherweise ein Flop. Was das Ende der kurzen, steilen Karriere bedeutete.

Mit derselben Sorgfalt zusammengestellt wie die exemplarische Ace-Serie „The Golden Age Of American Rock’n’Roll“, präsentiert die „Best Of-Retrospektive neben den auf Highland und Brunswick erschienenen Aufnahmen auch unveröffendichtes Material. 3,0

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates