Fun Lovin‘ Criminals – Mimosa :: Ganz lässig: gut abgehangene Cover-Versionen von den coolen Salonlöwen
Sie haben ihre Fans, ich weiß, aber für mich klangen die Fun Lovin‘ Criminals bisher immer wie ein paar aufgeregte Jungs, die zuviel an ihren Nüssen herumspielen. Ganz offensichtlich träumen Huey, Fast und Steve davon, irgendwann einmal „Die neuen Beastie Boys“ zu sein. In Videos strampeln sie deshalb auf lächerlich kleinen Bonanzarädern um die Wette, bei Konzerten rocken und posen sie, als wären sie ein Haufen Automechaniker aus Wanne-Eickel. Immerhin zeugt der Stilmix ihrer Platten von Fleiß und Lernfähigkeit – wenn auch nicht unbedingt von Originalität.
Originalität ist allerdings auch nicht gerade das passende W>rt zur Beschreibung eines Albums, das überwiegend aus Cover-Versionen besteht – von Frank Sinatras „The Summer Wind“ bis zu „Crazy Train“ von Ozzy Osbourne. Einige Stücke von „Mimosa“ sind außerdem bereits als Single-B-Seiten erschienen. Trotzdem klingen die
elf Stücke überraschend gut Was diese Platte so angenehm macht, ist ihre gut abgehangene Lässigkeit, ihre Reife. Endlich einmal wollen die drei nichts beweisen, machen einfach nur Musik. Lounge-Music, um genau zu sein. Selbst die FLC-Hits „Scooby Snacks“ und J Can’t Get With That“ finden sich hier in sehr relaxten „Schmoove-Versions“. Das ist wesentlich cooler, als eine Platte „100 % Colombian“ zu nennen und so zu tun, als rauche man ununterbrochen einen Joint nach dem anderen. Nach 999 Snowboard-, Crossover-,Tattoo’n’Piercing-Bands ist diese Attitüde nun wirklich ausgereizt.
Stattdessen geben FLC die Salonlöwen, schnurren „Tm Not In Love“ und benehmen sich dabei aber, als hätten sie zum ersten Mal richtigen Sex gehabt – also ganz entspannt und mit sich selbst zufrieden. Von dieser Haltung hat auch der Hörer etwas – nämlich die bisher beste FLC-Platte. Das ist ja nicht viel, aber immerhin… Weiter so, Jungs! 2,5