Roots

Dass der Blues seine Wurzeln auch in West-Afrika hat, mag spätestens seit Ry Cooder 8C Ali Farka Toure eine Binsenweisheit sein. Doch hier liegt Mali tatsächlich für eine knappe Stunde in den Südstaaten. Im April ’99 packten Mahal, Diabate und sein Ensemble in Athens, Georgia Dobro, Kora etc. aus und zelebrierten eine musikalische Begegnung, die Ursprünge verwischt und jenseits eines braven Repertoire-Austauschs viele Momente irritierender Schönheit zeugt So setzt die Sängerin Ramata Diakite gleich zum Auftakt das passende Fanal, wenn sie improvisierend in Tajs „Queen Bee“ einbricht 4,0

„Big“ Bill Morganfield Nineteen Years Öld (7 a x i m / T i s)

Söhne großer Väter haben’s bekanntlich schwer. Der über 40-jährige Sproß von McKinley Morganfield aOas Muddy Waters macht sich’s (zu?) leicht, legt ein paar Dad-Standards („Rock Me“) nicht wirklich neu auf, dazu andere Cover und Selbstverfasstes (passabel).

Das stilistische Spektrum – vom Delta via New Orleans hoch nach Chicago stimmt, als Sänger entwickelt der jüngere Waters durchaus Präsenz. Der wirkliche Star der Platte bleibt trotzdem Bob Margolin, der seiner Slide-Gitarre nicht nur im Titelsong alles abverlangt. Aber der hat ja damals noch direkt von Bills Papa gelernt 2,5

Groobees

Wayside – T A X i M /11 s) Susan Gibson, zusammen mit Scott Melott kreative Triebfeder dieses texanischen Sextetts, hat ausgesorgt Die Dixie Chicks haben ihr „Wide Open Spaces“ zum Titelsong eines Albums gemacht, das bisher über sechs Millionen Mal verkauft wurde. Höchste Zeit also, auf diesem jetzt auch in Deutschland veröffentlichten Album das Original zu entdecken. Dazu gibt’s weitere Klasse-Songs zwischen Country-Twang («Six Ways To Sunday“) und Folk-Lamento („Miles City“), die Lloyd Maines (Joe Ely, Unde Tupelo etc.) Schnörkel-, aber nicht einfallslos in Szene setzt „If things don’t get better, Nashville just might kill herseif, heißt es abschließend im tatsächlich achtminütigen „Nashville Suicide“. Das dürften die Dixie Chicks allerdings bei aller alten Liebe kaum covern~ 3,5

Brad Paisley

Who Needs rictures – A R i s r a / A R i s) Und wer braucht Country-Platten wie diese? Doch wir wollen nicht ungerecht sein. Die Optik des braven Cowboy-Darstellers findet musikalisch über weite Strecken ihre Fortsetzung. Aber der Sarkasmus des Daüng-Ritmls „Me Neither“ hat ein gewisses Format, „Long Sermon“ Humor und „It Never Woulda Worked Out Anyway“ Western-Swing-Flair. Es soll heute genügend Country-Platten geben, die nicht mal solche „Ausreißer“ nach oben zu verzeichnen haben. 2,0 Diverse Stumble Don’t Stumble Vol. 2 (ST UM BLE /INDIGO) Wer’s immer noch nicht gemerkt hat: Es gibt da in Hamburg seit jetzt genau fünf Jahren ein Blues-Label, welches zwar budgetmäßig natürlich nicht mit den eingeführten Namen aus den USA mithalten kann, mit unermüdlichem Engagement aber einige Künstler veröffentlicht, die gewiss nicht zur zweiten Liga gehören. Zum Low Budget-Preis von schlappen 10 Mark können Novizen auf dieser Compilation das Stumble-Repertotre beschnuppem, das insbesondere Jump- und Texas-Blues-Afficionados zufriedenstellen wird. Ein freundliches Angebot, das es unbedingt zu nutzen gut – zumal in der Diaspora von Deutschland. Ohne Wertung.

Egidio „Juke Ingala

NiteLifeBoogie (STUMBle/indigo) Können Italiener swingen? Blöde Frage. Ingala geht das Ganze samt kompetenter Rhythmus-Crew aus der JumpundJive-Blues-Perspektive an, muss sich als Harp-Wizzard mit fettem Sound nicht hinter alten wie aktuellen Größen verstecken und beschäftigt obendrein mit Alex Schultz (Rod Piazza, William Clarke etc.) einen Westcoast-Gitarristen von Format. Könnte also auch aus Kalifornien kommen, das Album, wäre da nicht dieser leicht mediterrane Akzent—3,0

Lil’Ed & The Blues Imperiais

Get Wildl (EDEL CONTRAIRE) Geläutert und genesen geht Ld Ed Williams mit einer neuen Ausgabe seiner Blues Imperiais an den Start – Gattin Pamela sei Dank, der denn auch ausgiebigst („Change My Way Of Living“) gehuldigt wird. Musikalisch hat sich indes kaum etwas getan in seinem Chicago-Blues-Kosmos: Rau, jedoch nicht so rudimentär wie ein Hound Dog Taylor tritt der kleine Ed mit heulender Slide in die großen Fußstapfen seines Onkels J.B. Hutto. 3,0

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