Global Village von Klein & Franzen

Septeto Nacional & Guests – Mas Cuba Libres (Network Medien)

Die Spreu vom Wetzen zu trennen ist in Zeiten des Buena-Vista-Cuba-Booms angesagt Das Frankfurter Haus Network hat in Havanna die dritte Septeto Nadonal-Generation getroffen, jene legendäre Formation, die schon vor 70 Jahren die Keimzellen des Salsa schuf und gar einen George Gershwin beeinflußte. Gast-Stars des Ensembles sind Sonero Pio Leyva und Percussion-Magier Tata Gines in dieser angenehm transparenten Session, in der noch pointierte Trompetensoli und vor allem die herrlich glitzernde Tres, Kubas Nationalgitarre, fulminante Akzente setzen können. 3,5

Ali Farka Toure – Niafunk (World Circuit)

Eigentlich ist er ja Farmer – zum Weltmusiker haben wir ihn gemacht Nach diversen „global experiences“ zog sich der 60jährige nun in sein Dorf am Sahara-Rand zurück und spielte, nach getaner Feldarbeit im Kampf gegen die Wüste, mit lokalen Musikern sein bestes, erdigstes Werk ein: Djembe und Kalebassen legen das Fundament für staubtrockene Grooves, urtümliches Fiedeln umwindet Toures nasale Trance-Gesänge und meditative E-Gitarren-Riffs schälen sich aus einem völlig anachronistischen Verstärken Ry Cooder hat es in Alis bescheidene Hütte nicht geschafft. 4,0

Boina Riziki & Soufai – Chamsi Na Mweri (Sunny Moon)

Die weißen Flecken auf der Weltmusik-Karte schwinden zusehends dahin – auf den Komoren, den sagenhaften Mondinseln zwischen Mozambique und Madagaskar, ging das Team des kleinen Schwarzwälder Labels auf Entdeckungsreise und traf auf zwei Herren, die mit Laute und Kastenzither vor Ohren führen, wie sich ihre Musik zwischen Swahili-Kultur und madagassischen Einflüssen einpendelt Liebeslyrik, Geisterbeschwörung, aber auch handfeste Sozialkritik. 3,5

The Gypsy Road – A Musical Migration From India To Spain (Exil/Indigo)

Weder Salon-Schmalz noch seichter Rumba-Pop haben Platz auf dieser differenzierten Innenschau von „Zigeuner“-Klängen. Wie das Yolk ohne Heimat sich von Indien aus bis nach Andalusien verbreitete, wird mit Musik der Fakire, vertrackten Rhythmen der Blechblascombos demonstriert. 3,5

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