Mandra Gora Light Show Society – Beyond The Mushroam Gate :: Loudsprecher/Indigo
Der Underground lebt: psychedelische Delikatessen aus Hannover
Heiliges Kräutle, der Stoff haut aber mächtig rein. Und obwohl er ganz legal beim Plattendealer zu haben ist, ist er dermaßen potent, daß die Zeitreise – einmal hin zu den „be ins“ und „smoke ins“ der Hippie-seligen Siebziger und wieder retour – perfekt gelingt, man sich durch kosmische Wunderwelten und Klang-Ozeane navigieren lassen kann, aber nie irgendwelche „Risiken und Nebenwirkungen“ zu befürchten hat.
Daß den Jungs aus Hannover, die unbeirrt von allen Irrungen und Wirrungen unserer Tage die freak flag flattern lassen, psychoaktive Kräutlein natürlich nicht fremd sind, demonstrieren MGLS mit dem achteinhalbminütigen „Hieronimus Bosch Trip“ und dem beinahe zehnminütigen „Magic Rushroom“. Nach diesen beiden opulenten, psychedelischen Delikatessen aus der cosmic cantina werden selbst erfahrene Zeitreisende und gestandene Alchimisten staunend registrieren dürfen, daß sich ihnen soeben weitere und ungeahnte Pforten der Wahrnehmung aufgetan haben.
Wer die Dosis dieses Trips noch erhöhen und die Tore zur Anderswelt noch weiter aufstoßen möchte, dem sei die auf 1000 Exemplare limitierte Viny 1-Variante von „Beyond The Mushroam Gate“ wärmstens ans Herz gelegt Mal davon abgesehen, daß dieses 220 Gramm schwere Scheibchen, mittels eines Dolby Surround Recorders abgespielt, die quadrophonischen Qualitäten des Werks in voller RaumklangBandbreite rüberbringt, verströmt das Klappcover nicht nur eine betörende Patschuli-Duftnote, nein, dank der mit der des Covers korrespondierenden Graphik der beigelegten Kunststoffolie läßt sich der akustische Trip auch noch optisch um nicht wenige Umdrehungen steigern.
Allen Heads und Hippies, die schon die Segel angesichts der Blümchen-, Modern Talking- und Celine Dion-Armada streichen wollten, sei gesagt: Der Underground lebt – mit dem Album der MGLS bebt er gar.