45 r.p.m.
Ash
Numbskull
INFECTIOUS
Ash mutieren nun zum Metal. Nein, so schlimm ist es nicht. Die Riffs erinnern an College-Hansel wie Heimet, dumpf und stumpf, doch ist sonst alles im grünen Bereich, irgendwo zwischen ßlurs „Song 2“, Nirvanas Wohl und Pavements Wehe. „Shooting from the hip“, heulen die Iren. Und in der Tat: Es geht garagig zu auf den vier Cuts dieser Doppel-Single im Foldout-Cover. Rock 3, Pop 1. Kein Kanterstieg, aber womöglich eine Vorentscheidung im Abstiegskampf. Im UK hat man Bands schon für geringere Image-Abweichungen fallengelassen. 3,0
Bonnie Prince Billy
One With The Birds
PALACE RECORDS
Arne Willanders Lieblings-Melancholiker Will Oldham macht zwei weitere Dunkelsongs über sein eigenes Label zugänglich. Der eine ist lähmend langsam, eröffnet mit den Worten „Leave me alone“, und huldigt melodisch dem Country-Klassiker „Satisfied Mind“. Die B-Seite heißt „Southside Of The World“, zieht das Tempo leicht an und erzählt von schießenden Säufern, Vergewaltigern und „women who spread the disease, women who spread their knees.“ Willkommen in Wills Welt, Ladies & Gentlemen. 4,0
Smokestack Lightnin
Girl On The Billboard
WITCHCRAFT/BEAR FAMILY
Eine Band, die James Burton verehrt, kann so verkehrt nicht sein. Allerdings haben Smokestack Lightnin‘ aus Nürnberg auch größte Hochachtung vor Junior Brown, der seine technische Potenz gern paradiert wie ein Honky-Tbnk-Pfau. Browns „Tbo Many Nights In The Roadhouse“ ist denn eine von vier Coverversionen auf dieser 7inch-EP, die stilistisch zwischen Sixties-Country der robusten Art und R&B light angesiedelt sind. Feine Sache. 3,5
The Meat Purveyors
Play The Madonna Triloqy
BLOODSHOT
Das gilt nicht minder für die radikale musikalische Umdeutung dreier Madonna-Hits mittels Mandoline, Standbaß und Folk-Harmonies. JLucky Star“ macht als Bluegrass-Hoedown eine ebenso gute Figur wie „Burning Up“. Nur JLike A Virgin“ sperrt sich gegen die Denaturierung und riecht deshalb zu sehr nach Novelty. Hübsche Idee trotzdem. 3,5