The Acid House von Paul McGuigan :: ab 3. Juni

Gott hockt in einem Pub von Edinburgh, raucht und trinkt Bier. Darüber kann der dicke Boab (Stephen McCole) nicht lachen, nachdem er aus der Fußballmannschaft und von den Eltern aus dem Haus geworfen wurde, Freundin und Job verloren hat. Da er vor Frust eine Telefonzelle demoliert, verprügelt ihn zudem ein Polizist, der sich als Kleinaktionär der British Telecom entpuppt Nun behauptet dieser Penner mit dem verfilzten Bart, er sei Gott. „Der Idiot Nietzsche lag falsch, als er meinte, ich sei tot“, sagt der Typ. „Du siehst mich, wie du bist: ein fauler, dreckiger Sack.“ Zur Strafe verwandelt er den Versager in eine Fliege. „The Granton Star Cause“ ist eine der drei bizarren, boshaften Episoden vom „Trainspotting“-Autor Irvine Welsh im schottischen Proll-Milieu. In „A Soft Touch“ heiratet der gutmütige Johnny (Kevin McKidd) das trotz Schwangerschaft qualmende und saufende Flittchen Catriona. Nach der Geburt läßt sie sich mit einem arroganten, asozialen Schläger ein. Johnny erträgt jede Demütigung. Die Titelstory ist surrealer Spott über bemtßtseinserweiternde Drogenerlebnisse. Als im Raver Coco (Ewen Bremner) auf einem Kinderkarussell ein orgastischer Acid-Trip implodiert, transformiert die psychedelische Energie seinen Geist in ein Baby, das gerade von der Frau eines Gesundheitsfanatikers entbunden wird. Etwas Stephen King liegt in den poppig stilisierten, großartigen Grotesken. Hinter den irren Scherzen aber rühren nahezu authentische Psychostudien.

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