The Bates – IntraVenus :: Virgin
Über die Bates machen sich ja immerzu alle lustig. Ist aber nicht so schlimm, das wissen sie, und haben die wunderbare Phrase in ihrem Pressefaltblatt parat: „Wir machen unsere Musik nicht für Musikkritiker!“
Eine neue Platte von den Bates ist aus mehrerlei Gründen ein Problem: Zum einen sind neun Platten in zehn Jahren natürlich viel zu viel – und zum anderen ist jede neue Platte im besten Fall nur eine Fortsetzung der allerersten, denn der Acker, den die Bates pflügen, ist nicht gerade eine Mischkultur – Punkrock eben.
So gesehen, haben wir es bei JbttraVenus“ von den Bates mit einem Spätwerk zu tun, das gut ist, wenn es sich nichts vornimmt, und scheitert, wenn es versucht, neue Wege zu beschreiten, zu experimentietien. So versuchen sie es mal deutschsprachig oder mit dem, was immer ran muß, wenn eine Band sich Reife überstülpen will – eine Orgel und die Streicher. Kann man alles streichen! Und das Deutschsingen ist natürlich auch gar keine gute Idee für eine Band, die seit Bestehen mit einem englischen Wortschatz vom ungefähren Umfang 30 bestens hinkam, da die Texte nun wirklich egal waren, aber durch „Where are you now“, „I miss you“, „She’s gone“ und „I want you back“ und erst recht „The streets are empty“ nicht weiter auffielen. Nun haben wir bei den zwei deutschen Songs (Liedern!) Reime, die von den Ärzten sein könnten, aber nicht halb so schön sind (also doch nicht von den Ärzten sein könnten!): „Schnoizelchen, ich lieb Dich so/ Warum wohnst Du bloß in Gütersloh.“ Trotzdem ist es ganz gut, daß die Bates wieder da sind. Nicht daß man allzu sehnsüchtig darauf gewartet hätte, aber das gehört jedes Jahr dazu, so wie Nikolaus und Ostern und das große Medienbrausen: Kippt Kohl?
Und dann kommt die Tour. Und dann aber prost.