Tommy 16 – Rocking Big Buddha :: West Side Fabrication/Indigo
An ihren Namen sollt ihr sie erkennen. „Tommy 16″ nennt man sich in Schweden jedenfalls nicht zufallig. Wir erinnern uns: Tommy und Anika sind das biedere Gegenstück zu Pippi Langstrumpf. Sie profitieren von dem Freiraum, den Pippis Aktionen ihnen verschaffen, aber ihre eigene anarchistische Initiative hält sich in Grenzen. Tommy und Anika sind die Nutznießer der Avantgarde; sie sind diejenigen, die gerne so wären wie Pippi. Als Vertreter des neugierigen, erlebnishungrigen, aber nicht wirklich rebellischen Teenagers haben Tommy und Anika eine gewisse Allgemeingültigkeit Pippi hingegen steht für total verwirklichten Individualismus. Diese sechs Schweden werden im großen und ganzen von den Dingen umgetrieben, die den Gesamtjugendlichen beschäftigen. Sie mögen «Star Wars“, Motorradfahren und Mädchen, sie glauben noch an die Kraft des Rock’n’Roll. Vieles erinnert an die Kollegen von Ash, die sich ebenfalls auf Darth Vader und Big Star beziehen – immerhin waren Ash zuerst da. Tommy 16 laufen hechelnd hinterher. Tommy eben. Ungeachtet aller Originalitätsfragen gelingt ihnen zuweilen schöner Pop. „Racerboy“ ist ein hübsches, bleifreies Lied für Motorradfahrer. „Rock’n’Rock Will Help“ preist die Rockmusik ab deinen besten Freund. „Hard To Be A Man“ spricht noch einmal ganz deutlich aus, was Dr. Sommer uns schon seit Ewigkeiteneinzutrichtern versucht: Auch Jungs haben ihre sensiblen Seiten. Und dafür müssen sie sich nicht schämen! Wer diese Lektion gelernt hat, kann später auch Morrissey hören. Ach, und dann noch zwei Fragen: Wer ist wohl in der heutigen Popmusik Pippi Langstrumpf? Und sind die CardigansAnika? ralf schlüter