SONGS FOR MARSHMALLOW LOVERS :: Marina/Indigo

Ja, das süße Naschwerk! „The now sound of today“ ist diese Sammlung mit leichtesten Nettigkeiten schön redundant untertitelt, dabei ist hier doch Nostalgie am Werk, und sonst gar nichts. „Barbarella“! Das waren noch Zeiten. Ensembles wie Fantastic Everlasting Gobstopper (großartig!) mit, J Am A Kitten“ oder South American Getaway mit „Expotenerife“ feiern den sahnigen Müßiggang des Seins, und der sogenannten Connaisseur, der gern italienische Softpornos aus den Siebzigern guckt, kommt auf seine Kosten.

Weil aber niemand außerhalb der Skat-Runde zugibt, daß er solche Filmchen guckt, formulieren wir es seriöser: Französische Filme mit Jean-Paul Belmondo, Brigitte Bardot, Jane Fonda und Jeanne Moreau tun es auch. Oder was der Easy-Listening-Spezialist eben so assoziiert. Ganze Zweige der Plattenbranche existieren mittlerweile aus der Liebe zum apokryphen, kultigen Ramsch – Morricones Frühwerk, Trash aus irgendwelchen wirren Werkstätten, Russ Meyers Soundtracks, italienische Schlager, Cocktailmusik von überall.

„Songs For Marshmallow Lovers“ fugt sich zwar in das florierende Gewerbe, ist aber selbstverständlich liebevoll zusammengestellt – auf der Nahtstelle zwischen zweifelhaftem und gutem Geschmack. Daß die gesäuselten Liedchen seicht sind, belanglos oft genug – nun je. Der fast vergessene Mike Flowers hat auch mal eine Platte gemacht, auf der das Banale zum Wunderbaren transzendierte. Okay, für eine halbe Stunde. Doch in der Zeit spielt sich ja oft im Leben das Allerwichtigste ab. Mallow Katzengold.

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