DER POLYGRAPH von Roliert Lepage
Nach seiner versponnenen Hitchcock-Paraphrase „Confessional“ (nach „I Confess“) hat der Kanadier Robert Lepage noch einen vergrübelten Thriller vorgelegt. Leider gibt es für das intellektuelle Gedankenspiel nur einen idealen Zuschauer – den Regisseur selbst. 1980 war Lepage verdächtigt worden, eine befreundete Schauspielerin vergewaltigt und ermordet zu haben. Die peinigenden Vferhöre und Lügendetektor-Tests haben bei ihm ein Trauma hinterlassen. In mehreren Brechungen und scheinbar sinnlosen Zeitraffereinschüben schürft so „Der Polygraph“ nach der Wahrheit Eine Regisseurin verfilmt den Mord an ihrer Freundin – und die für die Rolle des Opfers vorgesehene Schauspielerin Lucie (Marie Brassard) wohnt neben dem damals verdächtigten Francois. Lepage streckt seine Story mit einer peinlichen Parallele: Lucies Lover ist ein vor dem Mauerfall geflüchteter Ossi, und Francois promoviert über die deutsche Wende. Quälend.