DIEBE DER NACHT von André Téchiné :: ab 24. April
André Téchiné läßt den Zuschauern nur zwei Möglichkeiten: Entweder maßvolle Langweile an den Wortwechseln oder ein gewisses Vfergnügen an der Kunst, die Komplexität von Wahrheit psychologisch und szenisch aufzudröseln. Der Plot kreist um einen Gangstertod, dessen Vorgeschichte und Auswirkung aus der Perspektive verschiedener Beteiligter vorgeführt werden. Notgedrungen unvollständig und existentiaüstisch – eine Verweigerung bürgerlicher Moralvorstellungen, Gefühlslügen und Erklärungsmuster sowieso. Zwei Brüder, Polizist Alex (Daniel Auteuil) und Bandenchef Ivan (Didier Besace), hegen eine Haßliebe. Unwillkürlich hinterfragt wird diese Konstellation von der jungen, halbkriminellen Studentin Juliette (Laurence Cote), die ein unberechenbares Bindeglied in den scheiternden und neu entstehenden Beziehungen darstellt Von den gegnerischen Brüdern spinnt sie ein Netz zur älteren Philosophieprofessorin Marie (Catherine Deneuve), die sie liebt Sie droht, als Wanderin zwischen den Welten unterzugehen, entlarvt aber die wahren Verlierer. Mit dem Seziermesser der Lakonie ist Téchiné dem Film noir verhaftet.