Space – Spiders

Das kann Daman Albarn nicht gemeint haben. Sie kommen aus Liverpool, und sie sehen aus wie english slackers. Samt Oberlippenbait, wenn es sein muß. Space sind working class heroes deshalb rollt das „R“ furchterregend, ist Sänger Tommy Scott noch kein Noel-Konkurrent (die Studenten zögern), und deshalb war ihr Debüt-Album „Spiders“ zwar im vergangenen Jahr ein respektabler Erfolg in Engand, aber kein Triumph.

Space verdanken sich eher der Music Hall und dem Pub als dem Pop, Madness und die Happy Mondays (und die unvergleichlich rüpelhaften, dumpfen Black Grape) sind näher als Pulp, obwohl Keyboarder Franny Griffith ganz gut mit Maschinen umgehen kann. Scott schreibt ordentliche Texte, aber selbst die milden Schrecken von „Neighborhood“ oder „Female Of The Species“ bleiben, genau besehen, mäßig witzig. Der „Mr. Psycho“ ist sogar recht affig. Von Quentin Tarantino will Scott gelernt haben – wie jeder zweite Mensch zur Zeit.

Space-Songs haben einen soliden Breakbeat im Hintergrund, der rollt und rollt. Damit entgehen sie immerhin der Beatles-Nachfolge. Zum Ende von „Spiders“ verwandeln sie sich in einen Techno-Panzer und donnern „Charlie M“ und „Growler“ heraus, als wollten sie Orbital und Underworld den Weg weisen. Auf dem Gebiet können sie freilich nichts gewinnen. Und beim Britpop wohnen sie nur nebenan. Aber dann gibt es auch so schöne Momente wie die selbstmitleidige Rumba „Voodoo Roller“ oder „No-One Understands“. Fürs erste: Magst ruhig sein, Jarvis.

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