Super Furry Animals – Fuzzy Logic :: Creation/Sony

Die Super Furry Animals singen über Hamster, Frisbees und vom schlechten Verhalten als Rettung. Ihre Gitarren sind fuzzy, die Logik, mit der sie zu Werke gehen, ebenfalls. Sagt ja schon der Plattentitel. Ein Stück haben sie ihrem Drogendealer gewidmet, der auch von den fünf Briten zum Cover-Star gemacht worden ist – denn natürlich kiffen die Super Furry Animals, was das Zeug hält.

Die Songs auf „Fuzzy Logic“ werden durch den Drogenkonsum nicht besser – tatsächlich bewegen sich die humorvollen Hänger als Komponisten nur in der zweiten Liga des Britpop. Aber es sind auch nicht Melodie-Führung oder Reimtechnik, die die eigentlichen Qualitäten dieser Band ausmachen, sondern die Art, sie zu präsentieren als überhitzte, alle Zweifel wuchtig wegkickende Statements gegen die Langeweile. Ahnlich Supergrass bedienen sie sich ausgiebig beim Bowie der Glam-Ära, um Charakteristika dieser Musik mit extrem hochgefahrener Beat-Zahl zu präsentieren.

„Wouldn’t it be nice to know/ What the paper doesn’t show/ what the TV doesn’t say/ And what my hamster ate today.“ Diese freundliche nihilistische Dichtung aus dem Eröfftiungsstück „God! Show The Magic“ wird mit zwirbelnden Boogie-Stakkati unterlegt Der Reim „Bad behaviour/ Was my saviour“ ertönt als Glam-Punk. Und in dem Semi-Hit „Something For The Weekend“ jongliert Sänger Gruff Rhys waghalsig mit der Harmonie. Daß“ sie ihm manchmal zu Boden knallt – kein Problem. Atemlosigkeit kann so eine Band auf der Haben-Seite verbuchen. Für die technische Finessen haben sie schließlich noch im Alter genug Zeit. Traditionalisten und Connasseuren, Freunden wohltemperierter Pop-Songs muß dieser quengelnde, quirlige Haufen ein Graus sein.

Denjenigen, die es noch nicht mitbekommen haben, sei hier noch einmal deutlich gesagt: Die Super Furry Animals sind natürlich nicht die Zukunft der englischen Gitarrenmusik, aber sie schleppen die Gefangenen der Insel wieder durch die nächste Saison. Denn davon handelt Britpop ja meistens auch: dem Totschlagen der Zeit.

Superduperkurzweilig.

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