Eggman – First Fruits :: Creation/Sony

Sice ist eine Stimme. Vor allem anderen und für immer. Auch wenn der glatzköpfige Sänger der Boo Radleys sich jetzt mit dem Solo-Projekt Eggman von seinem allmächtigen Kollegen Martin Carr emanzipiert, um eine Ansammlung eigener Songs öffentlich zu machen. Der Eierkopf weiß, wie aus einem Melodie-Einfall ein Song wird, zweifellos. Aber, auch daran gibt es keinen Zweifel, der Star aller Nummern auf dem Eggman-Erstling „First Fruits“ bleibt die Stimme.

Zur Seite standen dem Engländer die halbe Bagage von Creation. Mitglieder von den schottischen Schrammlern 18 Wheeler zum Beispiel oder Label-Spokesman und Ur-Mod Ed Ball, und Martin Carr spielt gleich im ersten Stück die Lead Guitar. Klar, die beiden bleiben Freunde. Schon weil sie sich perfekt ergänzen und niemand etwas von dem anderen zu befürchten hat Der eine kann nicht singen und braucht die helle Stimme des anderen, um seinen Harmonien den rechten Glanz zu verleihen; der wiederum komponiert nicht so komplex. Denn während Carr bei seinen Songs stets Brian Wilson im Kopf und den Sound früher Miles-Davis-Platten im Ohr hat, geht Sice die Sache geradliniger an.

Das Album „First Fruits“ klingt stark nach den Beatles und weniger nach den Beach Boys, hier ist viel The Creation drauf und nur ein bißchen Love. Macht aber nichts. Sice, der für zehn Stücke kaum eine halbe Stunde braucht, mag es kurz und kompakt Die Etüde „Thomas“ vereinnahmt durch eine sanfte Flöte, „Replace All Your Lies With Truth“ ist eine Pop-Nummer ohne Firlefanz, und „First Fruits Fall“, das letzte Stück, hat der Künstler im Alleingang aufgenommen. Er spielt hier sämtliche Instrumente, und seinen Gesang vervielfacht er auf Chor-Format Denn auch Sice weiß: Sice ist vor allem eine Stimme.

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