Adriano Celentano – Arriyano Gli Uomini

Und mag auch das Polit-Geschehen in bella Italia noch so große Volten schlagen und die Ministerpräsidenten sich die Türklinke des römischen Senats in die Hände geben – es gibt eine Konstante im Lande der Mafiosi und Tifosi: Adriano Celentano!

Was hat der Mann mit dem Gummigesicht und der Reibeisenstimme nicht schon alles gemacht: Filme, bei denen man sich vor Lachen im Kinosessel krümmte, bissige TV-Shows, in denen Tacheles geredet wurde, aber vor allen Dingen Platten, die Geschichte schrieben. Klar, „Azzurro“ und „Una festa sui prati“ – die Gassenhauer kennt jeder. Aber daß er bereits während der Siebziger mit dem Irrsinns-Song „Prisencolinensinainciusol“ so quasi den Rap aus der Taufe hob, als die Gangstas noch fromme Wünsche waren oder noch in die Windeln näßten, das ist in Vergessenheit geraten.

Nicht so Celentano. Zwar hat er in puncto Musik geraume Zeit pausiert, doch dafür langt er jetzt um so gereifter hin. Arrivano Gli Uomini“, das ist mal fetter Funk (u. a. mit Kinderchor), mal feinster Pop mit Arrangements, um die ihn heute ein Prince beneiden dürfte. Doch das Sahnehäubchen auch dieser Celentano-LP ist natürlich diese Stimme. Dieses Organ, das zwar durchweg so klingt, als würde sein Besitzer gleich wegnicken, das aber andererseits eine solche erotische Sprengkraft besitzt, daß man Frau oder Freundin besser nicht mit diesem Album allein läßt. Genial.

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