Plastic Theatre: Im Luna-Park

Plastik und Kunst: Zwischen diesen Polen changiert verschmitzt der Jazz-Musiker Tommy Peltier mit seinem Freistil-Projekt Plastic Theatre Art Band. Das Album „Live At Luna Park“ ist eine aurale Performance und zugleich auch eine Hommage an Pelliers Heimatstadt New Orleans: Mardi-Gras-Assoziationen nebst verqueren Dixieland-Anklängen, Tom-Waits-artigen Verschrobenheiten, fernöstlicher Melodieführung und einer seltsamen Nähe zu den Zickigkeiten etwa der Talking Heads: ein globaler Klang-Zirkus. Die Komplexität dieses Werks stammt vom Jazz, das Burleske vom Cabaret.

Tommy Pellier ist bislang kein geläufiger Name – aber sein Plastic Theatre Art Project ergänzt nur eine lange Karriere, die schon in den 50er Jahren beim Jazz Corps begann. Zuletzt arbeitete er recht erfolgreich – an Soundtracks für Fernsehfilme.

Das visuell-atmosphärische Denken ist auch in seinen Songs dominant: Ambiente und Lokalkolorit sind stets gegenwärtig. Lynn Fanelli improvisiert über den Melodien ihren luftigen, lautmalerischen Wohlklang – und die wolkige Traum-Poesie fügt sich perfekt mit der Musik, die ebenfalls keinerlei Bodenhaftung hat.

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