Sonny Landreth-South of 1-10

Der Schweizer Songwriter Stephan Eicher wußte schon, warum er Sonny Landreth auf seinem Album „Carcassonne“ die Slide-Gitarre spielen ließ. In diesem Metier kann Landreth, der bereits mit dem Blues-Opa John Mayall oder dem Cajun-Grandpa Zachary Richard auf der Bühne stand, momentan wohl niemand das Wasser reichen.

Daß er nicht nur ein begnadeter Session-Musiker, sondern auch ein talentierter Songwriter ist, hatte Landreth bereits 1992 mit seinem Solo-Debüt „Outward Bound“ angedeutet Auf „South Of l-10“ entfaltet er nun, unterstützt von Mark Knopfler an der Rhythmusgitarre und Allen Toussaint am Piano, sein ganzes Können. Aufgewachsen im Süden der Vereinigten Staaten und somit von Kindesbeinen an vertraut mit Country, Cajun, Rock, Folk, Blues 8C Boogie, spielt Landreth sich und sein Publikum so lässig in Stimmung, daß man am Ende gar nicht mehr aufhören mag, mit den Füßen zu wippen, und sich am liebsten auf den beschwerlichen Weg zu einer Party in den Sümpfen machen möchte. „Der Zuhörer soll das Gefühl haben, als hätte er einen Teil des Sommers mit mir in Louisiana verbracht“, nahm Landreth sich vor, als er ins Studio ging, um die elf auf dem Cover verzeichneten Songs plus eine „versteckte“ Zugabe aufzunehmen. Sehnsüchtig erinnern wir uns nun daran zurück: wie Landreth es krachen ließ, das Hohelied auf die Straße sang, oder zum „Cajun Waltz“ aufspielte.

Im Frühjahr wird Sonny Landreth seinen Studiomusiker Mark Knopfler auf dessen Tournee begleiten. Wenn Landreth live auch nur annähernd so losfetzt wie auf CD, stehen Herrn Knopfler schwere Zeiten bevor. Heißt es dann doch wieder: Die Vorgruppe spielt zum Schluß.

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