Reinhören: So klingt der Soundtrack des berüchtigten (und indizierten) Horrorfilms „Cannibal Holocaust“
"Cannibal Holocaust" gehört mit seinen drastischen Gewaltszenen zu den berüchtigsten Horrorfilmen aller Zeiten. Allerdings enthält der Streifen auch einen irritierend vielfältigen und durchaus beeindruckenden Soundtrack - der jetzt noch einmal auf Vinyl erscheint.
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„Du hast ein Meisterwerk für die Ewigkeit geschaffen und alle werden dich zeitlebens dafür hassen“, soll Regielegende Sergio Leone („Spiel mir das Lied vom Tod“) zu Rugero Deodato gesagt haben. Der hatte gerade „Cannibal Holocaust“ (in Deutschland: „Nackt und zerfleischt“) in die Kinos gebracht und mit dem ultrabrutalen Horrorfilm den Hass vieler zartbesaiteter Zuschauer auf sich gezogen.
Der in vielen Ländern – darunter auch in Deutschland – indizierte Streifen ist in einem außergewöhnlich realistischen Dokumentarstil gedreht und zeigt ein Filmteam, das eine Reportage über Kannibalismus drehen will und dafür einen Stamm von Ureinwohnern am Amazonas aufsucht. Zu sehen sind nicht nur die Vergewaltigung eines Stammesmitglieds, sondern auch explizit dargestellte und echte Tiertötungen.
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Natürlich hat sich der selbst von vielen Horrorfilm-Jüngern für seinen Zynismus verachtete Spielfilm den Ruf als Skandalfilm redlich verdient, allerdings beeindruckt er auch mit einem eindrucksvollen Soundtrack von Riz Ortolani, der nun als Vinyl-Fassung zum ersten Mal bei Death Waltz Recording (über One Way Static erhältlich) erscheint.
Der Score wurde zuletzt 2005 auf CD neu aufgelegt und erschien in zwei verschiedenen Varianten, als – kein Witz! – „Valentine’s Day Edition“ und als „Deluxe Edition“. Diese enthielt bei einer kleinen Auflage von gerade einmal 2000 Exemplaren eine rote Scheibe, ein neues Artwork von Graham Humphrey und ein Booklet mit Liner Notes des Regisseurs und vielen anderen Beteiligten. Diese Rarität wird nun noch einmal neu aufgelegt.
Hören Sie selbst, mit welchen irritierenden Klängen der Horrorfilm unterlegt ist: