„Milliardäre müssen Jobs schaffen“: Bob Dylan äußert sich zur sozialen Lage in den USA
In einem seiner seltenen Interviews hat sich Bob Dylan nicht nur zu seiner neuen Platte "Shadows In The Night" geäußert, sondern auch Bezug genommen auf soziale Missstände in seinem Heimatland.
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Bob Dylan hat eine Lösung für die Arbeitslosigkeit in den USA parat. In einem seiner seltenen Interviews deutete er gegenüber AARP an, dass es notwendig sei, Milliardäre in den Fokus und vor allem in die Pflicht zu nehmen, mit ihrem Reichtum soziale Missstände zu beseitigen.
„Es ist nicht die Regierung, die Jobs schafft. Das ist gar nicht ihre Aufgabe. Die Bevölkerung muss Jobs schaffen – und die Milliardäre haben die große Möglichkeit, das zu tun“, sagte der 73-Jährige. Vor allem die steigende Kriminalitäts- und Drogenmissbrauchsrate sei auch auf die Arbeitslosigkeit eines zunehmend größer werdenden Bevölkerungsanteil zurückzuführen, so der Sänger.
„Sie alle könnten längst wieder Arbeit haben, die von all den Wohlhabenden geschaffen worden wäre. Das würde ganz sicher zu einer Steigerung des allgemeinen Glücks beitragen. Ich sage nicht, dass sie es müssen – ich rede hier schließlich nicht von der kommunistischen Umverteilung von Geld – aber was machen sie denn sonst mit ihrem ganzen Geld?“
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Viele Unterprivilegierte hätten nach Meinung des Songwriters gute Chancen, sich in der Gesellschaft zu bewähren – allerdings fehle ihnen die Arbeit dazu.
Natürlich beantwortete Dylan in dem Interview auch Fragen zu seiner neuen LP, „Shadows In The Night“, die in der kommenden Woche erscheint und zehn Songs enthält, die ursprünglich Frank Sinatra eingesungen hat. So fühle er sich geehrt, wenn ihn jemand in einem Atemzug mit Frank Sinatra nenne: „Er ist derjenige, an dem du gemessen wirst. An ihn kommt niemand heran. Nicht ich und auch sonst niemand.“
Sinatra-Songs aufzunehmen, sei aber nicht gefährlich, betonte Dylan, der im Februar auch als MusiCares Person Of The Year ausgezeichnet wird. „Es ist nichts Risikoreiches daran, Musik zu machen.” Das Besondere an Sinatra sei allerdings gewesen, dass er in seine Zuhörer hineingesungen habe und sie nicht nur angesungen habe.