U2 veröffentlichen neues Video „The Miracle (Of Joey Ramone)“ – und Bono entschuldigt sich für Apple-Kampagne
Kaum steht das aktuelles Album von U2, "Songs Of Innocence", auch herkömmlich in den Plattenläden, gibt es zur ersten Single "The Miracle (Of Joey Ramone)" ein Musikvideo zu sehen - natürlich bei iTunes.
Nachdem U2 ihr neues Album „Songs Of Innocence“ gemeinsam mit Apple über Nacht auf einige Milliarden iPhones luden, greift die irische Band nun wieder zu konventionellen Mitteln, um ihre Musik zu vermarkten. Pünktlich zur physischen Veröffentlichung gibt es nun das Video zur ersten Single „The Miracle (Of Joey Ramone)“ zu sehen.
Hier können Sie das Video sehen.
Nun hat sich Bono in einem Videointerview auf Facebook für die verunglückte Werbeaktion entschuldigt. Während des Interviews, bei dem User dem Sänger Fragen stellen konnten, bezeichnete ein aufgebrachter iPhone-Besitzer es als Unverschämtheit, ungefragt Songs auf sein Handy geladen zu bekommen. Daraufhin schien Bono spürbar geknickt: „Ups. Das tut mir Leid. Ich hatte diese schöne Idee und wir haben es wohl etwas übertrieben. So etwas brauchen Künstler wohl. Ein bisschen Größenwahn, ein wenig Großzügigkeit, ein Hauch Eigenwerbung und die große Angst, dass die Songs, denen wir in den letzten Jahren Leben eingehaucht haben, nicht gehört werden würden.“ Dies ist die erste band-interne Reaktion auf die harsche Kritik, die es wegen der kostenfreien Veröffentlichung gegeben hatte.
Auch einige prominente Stimmen äußerten sich negativ über die extremen Mittel, mit denen U2 sich Apple-Nutzern aufdrangen. Iggy Pop kritisierte den Zwang, den die Hörer über sich ergehen lassen mussten, während Tyler, the Creator, der Rapper von Odd Future, in mehreren hasserfüllten Tweets seinen Versuch dokumentierte, „Songs Of Innocence“ von seinem Telefon zu löschen. Hierzulande zeigte sich Herbert Grönemeyer von der Aktion der Band geschockt. Obwohl ihn und Bono eine langjährige Freundschaft verbindet, bezeichnete er die „Geschenk-Aktion“ als respektlos gegenüber allen hart arbeitenden Musikerkollegen.