Videogalerie: Dennis Hopper
"Heineken? Fuck Heineken!" Eine der legendären Szenen aus "Blue Velvet" (Foto) und natürlich in unserer Videogalerie. Ebenso wie sein besessenes Spiel des Fotografen in "Apocalypse Now". Zehn Clips, zusammengestellt und kommentiert von unserer Redaktion.
Der Glanzpart in Coppolas „Apocalypse Now“ zeigte Hopper als dschungelfiebrigen Fotografen im Gefolge von Colonel Kurtz. Die Dialoge hatte ihm live am Set der Satan eingeflüstert.
Dennis Hopper kam direkt von den Dreharbeiten zu „Apokalypse Now“ nach Hamburg zu den Dreharbeiten des Wenders-Films „Der amerikanische Freund“. Er trug immer noch sein Dschungel-Outfit, selbst die Kameras hingen ihm noch um den Hals. Wenders ließ ihn aufgrund von handtellergroßen Insektenstichen gleich ins Tropeninstitut bringen. Als Hopper wieder hergestellt war, legte er sich gleich mit Hauptdarsteller Bruno Ganz an: Bei den Dreharbeiten in New York traf Hopper auch seinen Entdecker Nicholas Ray wieder.
Linda Manz als renitente Punkgöre, Dennis Hopper als ihr Vater mit Knastvergangenheit (vor der Kamera) und als Regisseur (hinter der Kamera). „Out Of The Blue“ ist ein meisterhafter wie schonungloser Blick auf die Punkära, der seine Spuren in der Popkultur hinterließ: So benannten Primal Scream ihren Song „Kill All Hippies“ nach einem Zitat von Julia Manz. Erst sieben Jahr nach seiner Veröffentlichung durfte die Originalversion im britischen Fernsehen gezeigt werden.
Dennis Hopper in seiner erste Filmrolle in „Rebel Without A Cause“. Es war keine leichtes, neben James Dean Erscheinung zu bestehen, aber Hopper hinterließ mit seinem oft minimalistischen Acting und seinen stechenden Blicken auch hier Eindruck: Hier kann man einen kurzen Zusammenschnitt sehen.
Wer vorher noch keine Angst vor Hopper hatte, musste nur 1986 David Lynchs „Blue Velvet“ schauen. Als ohrenschlitzender, sauerstoffsaugender, Roy-Orbison-hörender Frank gehört er zu den schlimmsten Schurken in Sigmund Freuds Filmlexikon.
Der Film, mit dem Hopper sich in Hollywood endgültig alles verbaute. Nach dem Überraschungserfolg von „Easy Rider“ drehte er in Peru den Meta-Western „The Last Movie“. Finanziell ein Desaster brachte er ihm doch immerhin den Kritikerpreis beim Filmfestival in Venedig.
Da kam der Shakespeare-Darsteller in ihm hoch: In der „Johnny Cash Show“ vom 30. September 1970 rezitierte Hopper Rudyard Kiplings Gedicht „If“ – und fuchtelte im Takt mit dem Cowboyhut.
Nicht alle Zeiten waren gut: Seine Paycheck-Rolle als Lieutenant „Lefty“ Enright im schaurigen „Texas Chainsaw Massacre 2“ scheint Hopper selbst nicht ganz ernst zu nehmen…
Eines der Highlights auf dem Gorillaz-Album „Demon Days“: Dennis Hopper zeigt, dass er für gutes Storytelling keine Bilder braucht. Das parabelhafte Schicksal des „Happy Folks“ erzählt von Dennis Hopper, während Albarn im Hintergrund vor sich hinsummt und die Keyboards düster dräuen lässt. „There were no screams, there was no time, the mountain called monkey had spoken. There was only fire – and then: nothing.“
Sein letzter großer Auftritt: Am 26. März bekam er endlich seinen Stern auf dem
„Walk Of Fame“ am Hollywood Boulevard. Diese ebenso rührende wie superlakonische Rede hielt er zum Dank.
Texte von Maik Brüggemeyer, Daniel Koch, Joachim Hentschel