EMI-Eigner bieten die „Abbey Road“-Studios zum Verkauf

Das Studio im Londoner Stadtteil St John’s Wood ist wohl einer der geschichtsträchtigsten Orte in der Geschichte der Popmusik – nicht zuletzt dank der Beatles, die ihm mit dem Album „Abbey Road“ 1969 endgültig ein Denkmal setzten. Aber auch Pink Floyds „The Piper And The Gates Of Dawn“ und natürlich „Dark Side Of The Moon“ entstanden dort. Die EMI kaufte das „Abbey Road“-Studio bereits 1929 – angeblich für rund 100.000 Pfund.

Deshalb dürfte es jedem Freund britischer Popmusik ans Herz gehen, was die Financial Times nun meldete: Angeblich wollen die EMI-Besitzer der Terra Firma Capital Partners, „Abbey Road“ zum Verkauf stellen. Der Hintergrund: EMI leidet unter massiven Liquiditätsschwierigkeiten.

Ein offizielles Statement der EMI gibt es nicht, aber die Financial Times beruft sich auf fünf Informanten, die bestätigten, dass man begonnen hätte, Angebote einzuholen und um potentielle Käufer zu werben. Man erhoffe sich durch einen Verkauf einen Pfundbetrag im zweistelligen Millionenbereich.

Ein Branchenexperte sagte der Financial Times dazu: „Die Marke ist mehr wert als das Gebäude. Jeder, der das Studio kaufen will, will auch die Rechte an der Marke.“ Bisher ist es allerdings unklar, ob wirklich beides zum Verkauf steht.

Besagter Experte benannte auch ein großes Problem des legendären Studios: „Was man hier hat, ist ein sehr kostenintensives Erbe. Wenn eine junge Band sagt, sie will dort aufnehmen, wird sie von Seiten der Plattenfirma nur manisches Gelächter hören.“

Eine große Stärke des Studios ist aber nicht nur der Name und seine Geschichte, sondern die schlichte Tatsache, dass es eines der wenigen Studios ist, das ein ganzes Orchester aufnehmen kann. Zuletzt nahmen zum Beispiel Elbow die Studios in Anspruch, um dort für eine CD und DVD noch einmal ihr Album „The Seldom Seen Kid“ einzuspielen (Video siehe unten).

Den vollständigen Artikel der Financial Times kann man hier einsehen. Elbow – „One Day Like This“ (live at Abbey Road)