Lightspeed Champion: Download-Album „House-Sitting Songs“
Der britische Songwriter startet die große Beschenkung: Dev Hynes alias Lightspeed Champion bietet ab sofort "rund 50" Alben zum Download an. "House Sitting Song" eröffnet die Serie.
Dev Hynes ist ein verschrobener Geselle: Wer ihn mal mit seiner zu kleinen Gitarre und seiner zu großen Mütze und seinen zu kleinen Augen und seiner zu großen Brille auf der Bühne gesehen hat, ahnte das ja schon. Dennoch hat er mit seinem unter dem Namen Lightspeed Champion veröffentlichten Debütalbum „Falling Of The Lavender Bridge“ eine schöne Mischung aus lyrischem Wahnsinn und sehr aufgeräumtem Songwriter-Pop gefunden. Bevor im Januar auf Domino sein neues Album „Live Is Sweet“ erscheinen wird, begleitet von der Single „Marlene“, beschenkt Hynes nun seine Fans mit insgesamt 50 Alben, die er in den kommenden Wochen auf dem Bootleg-Blog seiner Website zum Download anbieten wird.
Hynes erklärte auf seinem Blog: „Ich habe mir mal vorgenommen, jedes Mal lieber einen Song aufzunehmen, wenn ich mich dabei erwische, zuhause vor dem Fernseher zu sitzen, oder mich bei Facebook einzuloggen.“ So sind „ungefähr 50 Alben“ entstanden, von denen einige sicher „schrecklich“ seien. Aber: „Es ist ein interessantes Experiment. Ich mag die Idee dahinter.“ Das nun veröffentliche „House-Sitting Songs“ wurde im Mai diesen Jahres aufgenommen und entstand spontan in der Wohnung eines Freundes in New York, in der Dev Hynes zu dem Zeitpunkt wohnte. „Dieser Freund ist auch Musiker und hatte eben ein paar Gitarren, eine Minikeyboard und ein Drumpad für seine Kinder dort rumliegen.“
Das Album umfasst nun 11 Songs, davon ein schönschräges Cover von The Organ („Fire In The Ocean“) und eines von Patience & Prudence („Tonight You Belong To Me“), das er gemeinsam mit der Drummerin seiner Band singt. Musikalisch reichtdas Albumvon unhörbarem Schepperpunk („Never In A Million Years“), über Drone-artige Klangexperimente („Repetititititit“) bis hin zu dem gelungenem Folkpopsound, der sich auch auf seinem Alben findet („Keep Me In The Cold“). Auf die Frage, warum er diese Alben verschenke, sagte Hynes: „Einige Dinge seien es wert, dass man etwas dafür bezahlt – andere eben nicht.“ Das dürfte sich allerdings eher auf die Aufnahmequalität beziehen, denn „House-Sitting Songs“ hat durchaus seine charmanten Momente.