„Fuck Suicide!“: Henry Rollins verurteilt Robin Williams

Der ehemalige Sänger der Hardcore-Band Black Flag hat in seiner wöchentlichen Kolumne für "L.A. Weekly" auf den Tod von Robin Williams reagiert und einen Essay über Selbsttötung geschrieben. Gegen den Schauspieler teilt er hart aus.

Henry Rollins hat für seine wöchentliche Kolumne in der „L.A. Weekly“ („West Coast Sounds“) einen Essay über Selbsttötung geschrieben und befasst sich darin vor allem auch mit Robin Williams. Verständnis für die Tat des Schauspielers kann er demnach nicht aufbringen – vielmehr beurteilt er ihn als einen selbstsüchtigen Akt.

Auf diese Weise aus dem Leben zu treten sei für Rollins völlig unverständlich und auch verantwortungslos: „Ich kann schlichtweg nicht verstehen, wie man sich als Elternteil zum Selbstmord entschließen kann“, schreibt er und fügt an, dass es sich eigentlich verböte, sich das Leben zu nehmen, sobald man ein Kind gezeugt habe.

Rollins geht auch auf die Rolle von Depressionen ein, die häufig Ursache für Suizidhandlungen sind: „Depressionen verlaufen bei jedem Menschen auf eine völlig eigene Weise – und wenn du erst einmal in ihren Klauen bist, dann denkst du, sie selbst erfunden zu haben. Du kannst dich noch irgendwie verstehen, aber das war es dann auch.“ Trotzdem bliebe es für ihn unverständlich, wie die Krankheit zu einer solchen Kurzschlussreaktion führen könne. Er selbst habe allerdings auch noch keine Erfahrung mit Depressionen gemacht.

Der 53-Jährige führt zwar an, dass Williams ein zurecht hochgeschätzter Schauspieler war (Rollings Lieblingsfilm von ihm ist „Good Morning, Vietnam“), dennoch denkt er, dass es das wichtigste Ziel eines Vaters sein sollte, seine Kinder nicht zu traumatisieren.

Rollins schließt seinen Aufsatz damit, dass er Robin Williams nun nicht mehr ernst nehmen könne. Mit einem solcher Selbsttötung lösche sich ein Mensch aus seinem Gedächtnis aus. „Dieser Mensch ist einmal real gewesen, nun ist er es aber nicht mehr.“

Am 11. August 2014 hatte sich Robin Williams – wahrscheinlich aufgrund von Depressionen und einer beginnenden Parkinson-Erkrankung – im Alter von 63 Jahren das Leben genommen.

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