Das damals größte Familiendrama aller Zeiten kommt ins Fernsehen: „Dallas“
Mit „Dallas“ beginnt 1978 in den USA eine neue TV-Ära. Das Drama um die texanische Öl-Dynastie der Ewings bricht Quotenrekorde und definiert die Serien-Soap, wie wir sie heute kennen.
Wer heute jemand anderen als „J.R.“ tituliert, meint damit einen ganz besonders gemeinen Menschen. Larry Hagman, Darsteller des J.R. Ewing, wurde in seiner Rolle als texanischer Ölbaron zum größten Bösewicht seiner TV-Ära. Wie keine zweite Serie faszinierte „Dallas“ das amerikanische Fernsehpublikum, ab 1981 auch das deutsche. Bis heute gilt sie als Mutter aller Daily Soaps: Intrigen, unmögliche Liebe und Mord rund um die Öl-Dynastie der Ewings, in deren Mittelpunkt J.R., die liebe Mutter Miss Ellie (Barbara Bel Geddes) und der schön gewellte Sohn Bobbie stehen (Patrick Duffy).
Bis 1991 wurden auf dem US-Sender CBS 357 Folgen ausgestrahlt, dann wurde „Dallas“ wegen nachlassenden Erfolgs und Darstellermüdigkeit eingestellt. Mehrere TV-Filme sowie der Wiederaufguss mit neuen Gesichtern 2012 konnten nicht an die alten Erfolge anknüpfen.
In die Geschichte eingegangen ist „Dallas“ auch wegen einer besonders radikalen, geradezu dreisten Entscheidung der Produzenten. Als nach dem Tod des Fan-Lieblings Bobbie die Serie in Staffel neun massiv an Quote einbüßte, wurde Darsteller Duffy überredet, ab der zehnten Staffel wieder an Bord zu gehen.
Wie konnte man einen TV-Toten wieder zum Leben erwecken? Ganz einfach: Man erklärt seinen Tod als Traum – was bedeutet, dass alle Ereignisse der voran gegangenen Staffel ausradiert und bedeutungslos werden, inklusive neuer Charaktere, die entlassen werden mussten.
1987 war dieser Inhaltsbetrug am Zuschauer noch ein mittlerer Fernseh-Skandal. Aber würde so ein Handlungsschnitt heute noch jemanden schocken?